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Wiederaufnahme: Giuseppe Verdis „Don Carlo“
Ein großer Klassiker der italienischen Oper kehrt zurück!
Die umjubelte Produktion „Don Carlo“ aus der Spielzeit 2019/20, in der Regie von Jetske Mijnssen mit der wunderbaren Aurelia Florian in der Rolle der Elisabeth und vielen Neubesetzungen wie u. a. Otar Jorjikia als Don Carlo, Dimitry Ivashchenko als Philipp II und das langjährige Ensemblemitglied Wilfried Zelinka als Großinquisitor, kehrt unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent Roland Kluttig zurück auf den Spielplan und entführt erneut in die düsteren Geheimnisse einer Familie und deren Machenschaften.
Wiederaufnahme am 13. Apr 2023, 19 Uhr
Weitere Vorstellungen: 20., 23. & 30. Apr, 6. Mai 2023

Material für zehn Opern!
Im Gespräch mit Regisseurin Jetske Mijnssen
Regisseurin Jetske Mijnssen im Gespräch über Giuseppe Verdis Oper „Don Carlo“, die am 13. April Premiere feiert.
Regisseurin Jetske Mijnssen im Gespräch über Giuseppe Verdis Oper Don Carlo, die am 13. April Wiederaufnahme feiert.
In Schillers Drama nehmen die Themen Freiheit, die Befreiung Flanderns, die politischen Verhältnisse, die Glaubenskriege eine zentrale Rolle ein. Wie verhält es sich bei Verdi? Welche Fragen ruft er uns heute zu?
Bei Verdi steht, neben allen politischen und religiösen Themen, die persönliche Tragödie im Zentrum. Die Situation, dass ein Vater die Geliebte seines Sohns heiratet, ist natürlich ein fantastischer Opernstoff. Die Einsamkeit, den Schmerz, die inneren Narben der Figuren in den Fokus zu rücken, zu verdeutlichen, ist mein Anliegen. Und Verdi hat all diese inneren Konflikte unglaublich berührend in Musik verwandelt. Da muss man sich nichts dazu denken, nur gut hin- und zuhören und das Libretto lesen. Ich empfinde diese Oper als ein Kammerspiel. Um die Figuren wirklich zu zeigen, um abzutauchen in deren innere Welten, haben wir uns entschieden, uns sehr stark auf die Figuren und Gefühle zu konzentrieren. Und dies spiegelt sich in der Ausstattung wider.
Die Liebe steht, wie die Frage nach Freiheit und Revolution, zwischen den Figuren und niemand weiß genau, wer wen liebt, wer wen betrügt. Ist es denn möglich, in dieser Welt, wahrhaft zu lieben oder geliebt zu werden?
Diese Oper hat Material für zehn Opern. Nur im Bereich ‚Liebe‘ gibt es viele Varianten: Vater-Sohn-Liebe und Enttäuschung (zwischen Carlo und Philipp, aber auch zwischen Philipp und seinem Vater, Karl V.), Männer-Freundschaft, die fast zu Liebe wird (Rodrigo und Carlo, aber auch zwischen Rodrigo und Philipp; wobei Philipp in Rodrigo eher den Sohn sucht, den er sich so sehr wünscht), unmögliche Liebe (zwischen Elisabeth und Carlo, aber auch zwischen Eboli und Carlo und Eboli und Philipp). Und dann noch die Schatten von Liebe: Eifersucht und Untreue. Ja, dieses Stück ist seltsam reich an ‚Liebesgeschichten‘. Und nein, in dieser Welt gibt es keinen Raum für Glück, für Liebe.
Worin liegt für dich die größte Tragik dieser Geschichte?
In der Probenzeit ist mir bewusst geworden, dass diese Oper viele Titel tragen könnte: Philipp, Elisabeth, Rodrigo oder Eboli … Jeder hat eine große Szene, wo wir einen Einblick in die persönliche Einsamkeit und Verzweiflung bekommen. Alle streiten gegen innere Dämonen, führen einen inneren Kampf. Elisabeth geht einen furchtbaren Weg: Sie kämpft darum ihre Liebe zu Don Carlo zu beherrschen, zu unterdrücken, dann wird sie am Hof verraten – Eboli nimmt ihr das Privateste, eine Schatulle ihrer persönlichen Dinge, weg –, Philipp ist untreu mit Eboli, … es gibt für diese verletze Frau am Ende nur noch einen Ausweg, ein Schicksal, dem sie ganz souverän und mutig in die Augen schaut. Auch Eboli macht eine beeindruckende Entwicklung durch; ihr fast krankhaftes Verlangen geliebt zu werden, zerreißt mein Herz.
Was ist für dich der Moment der größten Utopie?
Am Ende des Autodafés singt die Stimme von oben: Bei uns ist sie eine von der Inquisition Gefolterte … Philipp wird von dieser Stimme angezogen und plötzlich sehen wir seinen inneren Kampf und seine große Verzweiflung … vielleicht möchte er es auch anders, er weiß nur nicht, wie er aus seinem eigenen Terror herauskommt. Das Menschliche von Philipp empfinde ich als tief berührend und hoffnungsvoll.

Am Montag, 27. März lädt Chefdirigent Roland Kluttig zum letzten Mal in dieser Saison zum „Musikalischen Aperitif“ in das Spiegelfoyer: Dabei dreht sich alles um Leoš Janáček.
Am Montag, 27. März lädt Chefdirigent Roland Kluttig zum letzten Mal in dieser Saison zum „Musikalischen Aperitif“ in das Spiegelfoyer: Dabei dreht sich alles um Leoš Janáček.

Erste Einblicke in „Katja Kabanova“
Am Samstag feierte „Katja Kabanova“ Premiere an der Oper Graz. Wir haben für euch erste Einblicke in Leoš Janáčeks Oper in einer Inszenierung von Anika Rutkofsky.
Am Samstag feierte „Katja Kabanova“ Premiere an der Oper Graz. Wir haben für euch erste Einblicke in Leoš Janáčeks Oper in einer Inszenierung von Anika Rutkofsky!
Vorstellungen bis 14. Mai 2023

Elternzeit.Kinderzeit zu „Ein Hauch von Venus“ So 19. Mär 2023, 14.45 Uhr
Während die Eltern in die Vorstellung „Ein Hauch von Venus“ gehen, entdecken die Kinder die Welt des Musiktheaters.
Während ihre Eltern die Vorstellung besuchen – diesmal in das Broadwaymusical „Ein Hauch von Venus“ von Kurt Weill und Ogden Nash – erleben die Kinder im theaterpädagogischen Workshop Musiktheater mit allen Sinnen. Dabei wird sowohl die Musik unter die Lupe genommen, als auch in Rollen geschlüpft. Der Nachmittag endet, wo er begonnen hat: im Foyer der Oper. Hier haben einander dann alle bestimmt viel zu erzählen.
So 19. Mär 2023, 14.45 Uhr (Beginn der Vorstellung „Ein Hauch von Venus“: 15 Uhr)
Treffpunkt für Eltern und Kinder ist die Feststiege im Foyer der Oper.
Die Kinder werden von unseren Theaterpädagog:innen dort abgeholt und zum gemeinsamen Musiktheaterabenteuer auf die Studiobühne geführt.
Die Veranstaltung endet wieder um 17.45 Uhr im Foyer der Oper.
€ 10 pro Kind und Termin
Anmeldung unter operaktiv@oper-graz.com

„Ich habe mich absolut in Janáčeks Musik verliebt!“ Marjukka Tepponen spricht über ihr Rollendebut als „Katja Kabanova“
Nach ihrem fulminanten Erfolg als Cio-Cio-San in „Madama Butterfly“ im Oktober 2022 kehrt die finnische Sopranistin Marjukka Tepponen für ein Rollendebut an die Oper Graz zurück: Sie singt die Titelpartie in Leoš Janáčeks Oper „Katja Kabanova“.
Nach ihrem fulminanten Erfolg als Cio-Cio-San in „Madama Butterfly“ im Oktober 2022 kehrt die finnische Sopranistin Marjukka Tepponen für ein Rollendebut an die Oper Graz zurück: Sie singt die Titelpartie in Leoš Janáčeks Oper „Katja Kabanova“.
„Es ist meine erste Janáček-Rolle und ich singe erstmals in tschechischer Sprache, deshalb habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, diese Partie zu studieren“, erzählt sie. „Es war eine ganz schöne Herausforderung, aber gleichzeitig auch sehr lohnend.“
Ebenso schillernd und facettenreich wie die Musik ist die Figur Katja: Eine junge, verheiratete Frau, die von ihrer Schwiegermutter tyrannisiert wird und sich nach einem anderen verzehrt: Boris. Doch durch den Ehebruch gerät sie in Konflikt mit ihrem Gewissen, ihrem Glauben und den Regeln der bigotten, dörflichen Gemeinschaft. „Es steckt so viel Leidenschaft und Liebe in Katja, aber die Gesellschaft bestimmt, wie sie zu leben und zu handeln hat“, erklärt Marjukka Tepponen. Eine verträumte, sensible und gleichzeitig starke Frau, die ihren Weg geht und zu ihren Entscheidungen steht – selbst, wenn dies ihren Untergang bedeutet. „Es ist spannend zu sehen, wie sich Katja im Laufe des Stückes entwickelt, deshalb liebe ich es, diesen Charakter zu spielen!“
Ein besonderer Lieblingsmoment ist für sie Katjas Arie im ersten Akt, in der sie ihrer Schwägerin Varvara davon erzählt, wie sie als junges Mädchen war. „Die Musik in diesem Teil ist so wunderschön und voller Glück, Hoffnung und Licht“, schwärmt die Sopranistin. „Ich habe mich absolut in Janáčeks Musik verliebt!“
Premiere „Katja Kabanova“ 18. März 2023, 19.30 Uhr

Stellungnahme der acht österreichischen Landesorchester zur geplanten Einsparung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO)
Das Musikland Österreich wird durch eine Vielfalt von Orchestern unterschiedlicher Ausrichtung geprägt, die im Land und in der Welt für den unverwechselbaren österreichischen Klang sorgen. Welch fataler Verlust die Abschaffung des RSO für unsere Identität und weltweite Reputation als Musikland wäre, ist unermesslich.
Mit großer Bestürzung erfahren wir, die Orchestermitglieder und Mitarbeitenden der acht österreichischen Landesorchester, von den Sparplänen des ORF, denen das Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) zum Opfer fallen soll. Wir verwahren uns mit Nachdruck gegen die geplante Zerstörung des RSO, eines Ensembles von lokalem, regionalem und internationalem Renommee und, nicht zuletzt, der künstlerischen Heimat unserer Kolleginnen und Kollegen!
Es ist unsere gemeinsame Pflicht, weiterhin eine mannigfaltige Landschaft an Klangkörpern zu bewahren und zu fördern, die in höchster Exzellenz nichts weniger als identitätsstiftend für unser Land sind. Das RSO muss bleiben, damit Österreich seinen Ruf als vielstimmiges Ausnahmemusikland behält.
In geschwisterlicher Solidarität mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien:
Bruckner Orchester Linz
Kärntner Sinfonieorchester
Mozarteumorchester Salzburg
Symphonieorchester Vorarlberg
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Wiener Symphoniker
Mehr zu dieser Stellungnahme finden Sie hier!