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Sie haben sich immer geliebt
Miss Adelaide hat ihre Karriere im Nachtclub Hot-Box hinter sich gelassen und es nach 14 Jahren geschafft, von Nathan Detroit geheiratet zu werden. Bernd Krispin durfte zuhören, wie sie an ihr Leben in der Großstadt denken.
Miss Adelaide hat ihre Karriere als Star im Nachtclub Hot-Box hinter sich gelassen und es nach vierzehn langen Jahren der Verlobung geschafft, von Nathan Detroit geheiratet zu werden. Sie haben sich in ein Häuschen im Grünen zurückgezogen, wo sie nun Abend für Abend Seite an Seite sitzen. Dramaturg Bernd Krispin durfte ihnen zuhören, wie sie an ihr aufregendes Leben in der Großstadt zurückdenken.
Adelaide
Hier habe ich mein Glück gefunden. Mit den vielen, schönen Küchengeräten, die mir die Mädels aus der Hot-Box ganz spontan zum Polterabend geschenkt haben, kann ich mich so richtig ausleben. Und ich wusste gar nicht, was für eine tolle Küche wir haben. Aber wenn ich so an mein früheres Leben zurückdenke, weiß ich gar nicht mehr, was uns überhaupt zusammengebracht hat. War das Liebe auf den ersten Blick?
Nathan
Ach, Schatz, ich habe dich immer geliebt. Und überhaupt: Wenn ein Kerl keine Braut hat, dann hat er doch niemand, von dem er sich anschreien lassen kann. (niest kräftig)
Adelaide
Immer bist du verschnupft. Ich weiß, was du durchmachst. Früher war ich immer diejenige, die andauern niesen musste. Aber seit unserem Hochzeitstag in der Save-A-Soul-Missionsstation ist die Verkühlung wie weggeblasen. Halleluja!
Nathan
Als ich noch durch die Straßen von New York gehetzt bin, um mein mobiles Würfelspiel aufzuschlagen, da war ich kerngesund. (niest kräftig) Selbst, als wir im unterirdischen Kanalsystem Unterschlupf gefunden haben, war es mir dort nicht zu kalt.
Adelaide
Mir war es bei der Arbeit immer zu kalt. Charlie, dieser Sklaventreiber, hat uns immer genötigt, mit wenig mehr als dem Hauch eines Nichts aufzutreten.
Nathan (niest schon wieder, dieses Mal allerdings aus Solidarität, und durchforstet einen Stapel Zeitschriften)
Adelaide
Suchst du deine Rennzeitschrift? Die hab’ ich abbestellt. Die brauchst du nicht mehr.
Nathan (niest. Es klingt nicht zustimmend)
Nichts ist mir von meinem früheren Leben geblieben.
Adelaide
Und das ist auch gut so. Gottlob war wenigstens ich so schlau, bei meiner Abschiedsvorstellung in der Hot-Box diesen hinreißenden Nerzmantel mitzunehmen. (Sie geht zur Garderobe, legt sich den Pelz um und singt verklärt.)
Infos und Tickets zu „Guys and Dolls“

Der Trailer zu „Schwanengesang“ ist da!
Lassen Sie sich mit unserem Trailer bereits jetzt in Andreas Heises Ballettwelten entführen. Live zu sehen ist „Schwanengesang“ noch bis zum 15. Juni 2022.
Lassen Sie sich mit unserem Trailer zu „Schwanengesang“ bereits jetzt in Andreas Heises Ballettwelten entführen. Live zu sehen ist Heises Ballett zu Musik von Franz Schubert noch bis zum 15. Juni 2022.

„Ohren auf!“ zu „Schwanengesang“
In unserer Audioserie „Ohren auf!“ führen Dramaturg:innen und Mitwirkende in die aktuellen Produktionen ein. Hören Sie hier die neueste Folge zu „Schwanengesang“ mit Dramaturg Bernd Krispin und Choreograph Andreas Heise!
In unserer Audioserie „Ohren auf!“ führen Dramaturg:innen und Mitwirkende in die aktuellen Produktionen ein. Hören Sie hier die neueste Folge zu „Schwanengesang“ mit Dramaturg Bernd Krispin und Choreograph Andreas Heise!
Weitere aktuelle Folgen „Ohren auf!“ finden Sie hier.

Opern der Zukunft – Die Aufführung
Eine Stückeinführung zu den vier Opern der Zukunft „Zeit. Vergänglich“ von Christoph Zauner
Eine Stückeinführung zu den vier Opern der Zukunft „Zeit. Vergänglich“ von Christoph Zauner
„Morgen 6:58“
Das Erwachen des Stillstandes.
Eine Komödie Wir befinden uns in einem absurden Raum, der nur aus jeweils einer Matratze pro Person besteht. Eine überdimensionierte Matratze, die ihr Zimmer, ihre gesamte Welt darstellt. Alles, was sie benötigen, ist auf oder in dieser Matratze untergebracht. Kleidung, Bettzeug, Toiletteartikel, Fitnessgeräte oder auch die Küche. Diese sind jeweils einheitlich in einer Farbe gehalten (blau, türkis und grün). Sie tragen die gleiche Kleidung, unterscheiden einander aber in der Art, wie sie sie anhaben oder damit und mit sich selbst umgehen. Was ist echt, was ist ehrlich? Sind sie nur programmierte Androide, die versuchen menschliche Gefühle nachzuempfinden?
„The Patron Saint of Liars“
Die Erfindung der Lüge.
Eine Komödie Eine Geschichte zwischen Moderne und Tradition, zwischen dem getriebenen Sein durch die Behauptung der eigenen Wichtigkeit und dem Realisieren des objektiven Zustandes daran. Wenn man die eigene Lüge zu leben beginnt, wird man irgendwann von ihr gefressen.
In einem Raum mit einer Rückwand und einer Tür im Hintergrund, die nicht benutzt wird, schaffen wir durch sechs kleine Tische und Stühle nacheinander drei unterschiedliche Räume. Zunächst befinden wir uns in einer Art Arbeitssituation. Die Tische schauen alle in die gleiche Richtung, es gibt keine direkte Kommunikation zueinander. Jeder ist mit sich und seiner Arbeit beschäftigt. Dann beginnen die Damen und Herren des Ensembles umzubauen und erzeugen eine Art Gasthaus. Es ist legerer, weniger streng. Sie feiern und trinken. Am Schluss werden die Tische aneinandergereiht und mit einem großen Tischtuch belegt. Es entsteht ein letztes Abendmahl. Die Damen und Herren des Chores treten teilweise chorisch auf, schlüpfen aber immer wieder in kleinere oder größere Solorollen.
„Solus““
Die Suche nach dem Ich.
Eine (existentielle) Findung Eine weiße Fläche vor einer Wand mit einer offenen Tür. Wir wissen nicht, was draußen oder drinnen ist. Es gibt keine Requisiten, keine Anhaltspunkte an irgendetwas Vergangenes. Die drei Damen sind auf sich alleine gestellt. Jede kleinste Bewegung zählt, bekommt eine viel größere Bedeutung. Anfangs alleine, bekommen die Bewegungen, die Impulse, die sie setzen, eine immer größere Auswirkung auf die anderen. Es entsteht ein wechselseitiges Spiel, Abtasten, Annähern. Bis sie gänzlich zueinander finden. Es könnte ein Ausweg gefunden werden. Doch eine bleibt über. Eine kann den Schmerz nicht erfassen, nicht begreifen.
„Glücklich, die wissen, dass hinter allen Sprachen das Unsägliche steht oder La Celestina“
Ein Memorandum. Eine Videooper
In einem dunklen, fast schwarzem Raum treffen sich vier Personen im Gedenken an eine alte Bekannte: La Celestina. Sie sind umgeben von drei Plattformen, die jeweils einem Altar gleichen und einen Erinnerungsraum darstellen. Auf dem rechten ist eine alte Nähmaschine untergebracht, auf dem linken ein skurriler, selbstgebauter Altar, hinten eine schmucklose Tür, daneben ein Sessel und ein Tisch. Auf der Wand laufen Projektionen. Es sind sehr persönliche Momentaufnahmen einer alten, vereinsamten Frau. Einer Frau, die aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Die nicht mehr hier her passt. Die ihren Weg zu Ende gehen muss: La Celestina

Trauer um Richard Best
Der US-amerikanische Bassist Richard Best, der über Jahre in zahlreichen Partien auf der Grazer Opernbühne stand, u. a. als Basilio, Baron Ochs oder Osmin, ist am 17. Mai 87-jährig verstorben. Die Oper Graz drückt allen ihr tiefes Mitgefühl aus, die Richard Best als Künstler und Mensch verbunden waren.
Der US-amerikanische Bassist Richard Best, der über Jahre in zahlreichen Partien auf der Grazer Opernbühne stand, ist am 17. Mai 87-jährig verstorben.
Geboren 1935 in Chicago, wurde Graz für Richard Best zur zweiten Heimat. Hier war er u. a. als Basilio („Il Barbiere di Siviglia“), Baron Ochs („Der Rosenkavalier“) oder Osmin („Die Entführung aus dem Serail“) zu erleben. Vor seinem Wechsel an die Oper Graz war er zwei Jahrzehnte lang Ensemblemitglied der Metropolitan Opera, wo er mit den Größen des internationalen Opernlebens – wie Schwarzkopf, Tebaldi, Pavarotti oder Domingo – auf der Bühne stand. Als erster Amerikaner sang er den Baron Ochs an der Met und in Dresden. Im Rahmen des American Institute of Musical Studies unterrichtete Richard Best auch rund 30 Jahre lang zahlreiche junge Sänger:innen. Die Oper Graz drückt allen ihr tiefes Mitgefühl aus, die Richard Best als Künstler und Mensch verbunden waren.

Welche Bedeutung hat die Gattung Oper für die Zukunft?
Diese Frage stellte Dramaturg Bernd Krispin an die vier Jungkomponist:innen, deren Werke im Rahmen von „Zeit. Vergänglich“ am 24. Mai zur Uraufführung kommen.
Diese Frage stellte Dramaturg Bernd Krispin an die vier Jungkomponist:innen, deren Werke im Rahmen von „Zeit. Vergänglich“ in Kooperation mit der Kunstuniversität Graz am 24. Mai zur Uraufführung kommen. Wie sehen die jungen Künstler:innen die Zukunft der Oper?
Welche Bedeutung hat die Gattung Oper für die Zukunft?
Jeeyoung Yoo, Komponistin von „Morgen 6:58“: Ich glaube, solange das Interesse an neuen Beziehungen zwischen Musik und Formen der Dramaturgie besteht, dann hat auch die Oper eine Zukunft.
Sinan Samanlı, Komponist von „The Patron Saint of Liars“: Ich glaube, das Hauptmaterial der Musik ist nicht der Klang, sondern vor allem die Kraft, die entsteht, wenn eine Gruppe von Menschen zusammenkommt und ihr Bewusstsein auf einer Bühne konzentriert. Nur in der Fülle dieser Kraft kann der Klang erklingen, und erst dann kommen die Noten und Rhythmen. Durch die Verbindung von Musik und Theater hat die Oper diesen ursprünglichen Aspekt unmittelbarer als andere Gattungen behandelt, weshalb sie für manche Menschen besonders faszinierend bleiben wird.
Ármin Cservenák, Komponist von „Solus“: Für mich ist die zeitgenössische Oper ein Raum, in dem alle verfügbaren künstlerischen Medien in den Dienst des Ausdrucks gestellt werden können.
Joan Gómez Alemany, Komponist von „Glücklich, die wissen, dass hinter allen Sprachen das Unsägliche steht“: Die Oper der Zukunft sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch aufgrund der sozioökonomischen Gegebenheiten ist die Musik der Vergangenheit die Musik der Gegenwart. Ein altes Repertoire, das unablässig wiederholt wird und keinen Platz für zeitgenössische Schöpfung lässt. Erst in einer Utopie der Zukunft hat die Musik von heute ihren authentischen Platz, denn in der Gegenwart ist sie marginalisiert und existiert fast nicht.

Robert Meyer in „Der Ring an einem Abend“
Am 22. Mai wird Robert Meyer als Erzähler in Loriots Fassung von Richard Wagners Monumentalwerk auf der Bühne der Oper Graz stehen.
Am 22. Mai wird Kammerschauspieler und Volksoperndirektor Robert Meyer als humorvoller Erzähler in Loriots Fassung von Richard Wagners Monumentalwerk auf der Bühne der Oper Graz stehen. Er übernimmt damit die Rolle Maria Happels, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht auftreten kann.
Mehr Informationen zu Robert Meyer finden Sie hier.
Mehr Informationen zu „Der Ring an einem Abend“ finden Sie hier.

Klappe auf! Bling Bling
Glitzer, Glitzer, Glitzer! In der neuen Folge „Klappe auf!“ stattet Dramaturgin Marlene Hahn der Maske einen Besuch ab und lässt sich von Maskenbildnerin Steffi Klock zeigen, wie aus den Tänzer:innen der Oper Graz glitzernde Unterwasserwesen in Hans Werner Henzes Ballett „Undine“ werden.
Glitzer, Glitzer, Glitzer! In der neuen Folge „Klappe auf!“ stattet Dramaturgin Marlene Hahn der Maske einen Besuch ab und lässt sich von Maskenbildnerin Steffi Klock zeigen, wie aus den Tänzer:innen der Oper Graz glitzernde Unterwasserwesen in Hans Werner Henzes Ballett „Undine“ werden.
Ballett von Hans Werner Henze in der Choreographie von Beate Vollack
Vorstellungen bis 20. Mai 2022

Klappe auf! Verfluchte Bühne
Dramaturgin Marlene Hahn geht in der neuen Folge „Klappe auf!“ wieder den Geheimnissen hinter dem Bühnenzauber auf den Grund. Dieses Mal steht das Geisterwerk rund um den Fluch des „Fliegenden Holländers“ im Mittelpunkt. Die Bühne wird zerstört … und wächst von allein wieder nach? Sehen Sie selbst!
Dramaturgin Marlene Hahn geht in der neuen Folge „Klappe auf!“ wieder den Geheimnissen hinter dem Bühnenzauber auf den Grund. Dieses Mal steht das Geisterwerk rund um den Fluch des „Fliegenden Holländers“ im Mittelpunkt. Die Bühne wird zerstört … und wächst von allein wieder nach? Sehen Sie selbst!
Oper von Richard Wagner
Vorstellungen bis 12. Jun 2022

Trailer zum „Fliegenden Holländer“
„Der fliegende Holländer“ ist in See gestochen: Im neuen Trailer führen Regisseurin Sandra Leupold und Chefdirigent Roland Kluttig in die Grazer Inszenierung und die Musik Richard Wagners ein. Film ab!
Der „Fliegende Holländer“ ist in See gestochen: Im neuen Trailer führen Regisseurin Sandra Leupold und Chefdirigent Roland Kluttig in die Grazer Inszenierung und die Musik Richard Wagners ein. Film ab!
Weitere Vorstellungstermine gibt es noch bis 12. Jun 2022!

Die Saison 2022/23 in der Oper Graz
Das ganze Programm der Saison 2022/23 im Überblick finden Sie hier!
Blättern Sie sich hier online durch das neue OpernSaisonal mit allen Informationen zu Premieren, Wiederaufnahmen, Konzerten, Rahmenprogramm und vielen Blicken hinter die Kulissen!
Sie interessieren sich für ein Abonnement? Hier finden Sie alle Informationen rund um unsere verschiedenen Abo-Modelle!
Oper, Operette & Musical
Die Eröffnungspremiere der Saison 2022/23 ist ein Musik gewordener Appell für Frieden: Benjamin Brittens „War Requiem“ entstand zur Einweihung der neu errichteten Kathedrale in Coventry, England, die 1940 im Bombenhagel durch die deutsche Luftwaffe zerstört worden war. Der Pazifist und Komponist schuf ein Werk für Symphonie- und Kammerorchester, Knabenchor, gemischten Chor, Sopran, Tenor und Bariton, das tief bewegt und die Traditionen der Totenmesse auf die Gedichte des Soldaten Wilfred Owen treffen lässt. In Szene setzen wird dieses packende Werk Lorenzo Fioroni, der in Graz bereits mit Bohuslav Martinůs „Die Griechische Passion“ erfolgreich war, Chefdirigent Roland Kluttig übernimmt am Pult der Grazer Philharmoniker die musikalische Leitung, Johannes Braun dirigiert das Kammerorchester.
Am 15. Oktober folgt mit Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ die Premiere eines der schönsten Opernklassiker, die in der Saison 2020/21 pandemiebedingt leider verschoben werden musste. Die tragische Geschichte der japanischen Geisha Cio-Cio-San, die über Jahre auf die Rückkehr ihres amerikanischen Geliebten, des Offiziers Pinkerton, wartet, berührt immer wieder aufs Neue. Regisseur Floris Visser – erstmals mit einer Arbeit in Graz zu erleben – bringt dieses Meisterwerk auf die Opernbühne und betrachtet in seiner Interpretation auch das Schicksal des gemeinsamen Kindes der Geisha und des Offiziers.
„Die verkaufte Braut“ erblickt am 26. November 2022 endlich das Bühnenlicht. Die komische Oper führt schwungvoll und rasant durch die Liebeswirren und Heiratsgeschichten mitten in einem böhmischen Dorf. Marie (Tetiana Miyus/Sieglinde Feldhofer) soll den vermögenden Wenzel (Albert Memeti) heiraten, liebt jedoch Hans (Matthias Koziorowski/Mario Lerchenberger). Hans kann dem Heiratsvermittler seine Marie unter einer Bedingung abkaufen, die das Liebesglück verloren scheinen lässt –wendet sich doch noch alles zum Guten? Unter der Leitung Roland Kluttigs lassen die Grazer Philharmoniker das melodienreiche Werk Bedřich Smetanas erklingen, Adriana Altaras führt erstmals in Graz Regie.
Im Musical des Jahres erobert eine Göttin die Grazer Opernbühne: „Ein Hauch von Venus“ von Kurt Weill erweckt die Liebesgöttin persönlich zum Leben, und sie verliebt sich prompt in ihren Erwecker Rodney Hatch. Mit Songs wie „Speak Low“, „I’m a Stranger Here Myself“ oder „Westwind“ wurde das Stück in den 1940ern zu Weills größtem Broadwayerfolg. In der Titelpartie kehrt Dionne Wudu an die Oper Graz zurück, die dem Publikum noch aus „Ragtime“ in guter Erinnerung ist. Premiere gefeiert wird am 17. Dezember 2022 als österreichische Erstaufführung.
Das Jahr 2023 beginnt aufregend und unterhaltsam mit der leichten Muse. In Jacques Offenbachs Operette „Die Großherzogin von Gerolstein“ wirbelt die adelige Diva gleich ein ganzes Soldatenheer auf und verschafft Hortense Schneider, der Muse des Komponisten, einen glanzvollen Auftritt mit viel Witz, Esprit und Charme, eingebettet in zündende Melodien. In der Doppelrolle als Großherzogin und Hortense Schneider werden alternierend die beiden Ensemblemitglieder Anna Brull und Mareike Jankowski in einer Inszenierung von Peter Lund zu erleben sein.

Regisseurin Anika Rutkofsky gewann mit ihrem Team den Ring Award 2021 und bringt „Katja Kabanova“ auf die Bühne
Ab 18. März wird die finnische Sopranistin Marjukka Tepponen, die bereits an der Metropolitan Opera in New York zu hören war, nach Cio-Cio-San in „Madama Butterfly“ auch die Titelheldin in „Katja Kabanova“ verkörpern. Komponist und Librettist Leoš Janáček erzählt in seiner Oper die tragische Geschichte einer Frau, die sich aus patriarchalen Normen zu befreien versucht und daran zugrunde geht. Janáčeks klanggewaltige musikalische Kontraste werden dabei von Chefdirigent Roland Kluttig und den Grazer Philharmonikern präzise realisiert. Für die Inszenierung verantwortlich zeichnet ein junges Regieteam um Anika Rutkofsky, das bereits die Jury des Ring Awards 2021 von sich überzeugen konnte.

Piotr Buszewski steht als Fadinard in Nino Rotas temporeicher Oper „Der Florentiner Hut“ auf der Bühne
Im Frühling steht die Premiere von „Der Florentiner Hut“ am 13. Mai 2023 auf dem Programm. Nino Rota, weltberühmt für seine Filmmusiken (etwa „Der Pate“ oder „La dolce vita“), schuf mit dieser Oper eine musikalische Farce nach einer französischen Boulevardkomödie. Inspiriert von Bellini, Rossini, Offenbach, Puccini oder Johann und Richard Strauss sowie seine eigene Filmmusik zitierend, komponierte Rota ein ganz besonderes Klangerlebnis. Auf humorvolle und temporeiche Art setzt Bernd Mottl den „Florentiner Hut“ in Szene, Daniele Squeo übernimmt die musikalische Leitung.
Zum Wiedersehen und -hören kommen drei bereits bekannte und beliebte Produktionen zurück auf die Bühne der Oper Graz: Die beiden Verdi-Klassiker „La Traviata“ in der Inszenierung von Peter Konwitschny und „Don Carlo“ (Regie: Jetske Mijnssen) versprechen große italienische Oper. Für alle, die bisher noch nicht die Chance hatten, Ivan Oreščanin als Milchmann Tevje zu erleben, kehrt auch die Erfolgsproduktion des Broadway-Musicals „Anatevka“ noch einmal zurück auf den Spielplan.
Ballett
In der Saison 2022/23 präsentiert das Ballett der Oper Graz unter der Leitung von Ballettdirektorin Beate Vollack vier Neuproduktionen. Den Auftakt der Tanzsaison macht am 13. Oktober 2022 auf der Studiobühne Jo Strømgrens Ballett „Zum Sterben zu schön“ zu Musik von Franz Schubert, Robert Schumann, Frédéric Chopin und anderen. Ein Stück über den Tod im romantischen Zeitalter, das sich vor großen musikalischen Meistern verneigt und den Tod als Teil der Kunst und des Lebens begreift.
Auf der großen Bühne dreht sich nach „Undine“ auch in der Saison 2022/23 wieder alles um eine starke und herausragende Frauenfigur: Mit „Carmen“ entwickelt Beate Vollack einen temperamentvollen Ballettabend zu Musik von Georges Bizet u. a. Ihre Carmen (Lucia Horná) ist eine unabhängige Frau, die mit Hingabe liebt – erst José und dann Escamillo – und letztlich lieber stirbt, als sich gesellschaftlichen Normen anzupassen. Musikalisch ergänzt werden Bizets bekannte „Carmen“-Melodien durch die eine oder andere klangliche Überraschung, Premiere feiert die Ballettproduktion am 11. Februar 2023.
Der Tod steht auch im Zentrum des Doppelabends „Der Tod und das Mädchen“. In zwei Choreographien (Sascha Pieper und Beate Vollack) begegnet das Publikum zu Musik von Franz Schubert und einer Neukomposition von David Philip Hefti der Leichtigkeit und Lebenslust der Jugend und dem unbarmherzigen, raumgreifenden Gedanken des Todes. Zu sehen ab 24. Mai.
Konzert
Nach der beliebten Bühnenshow (3. September) eröffnen die Grazer Philharmoniker unter der Leitung von Roland Kluttig mit dem traditionellen Eröffnungskonzert die neue Saison. Einen Ausblick auf die Spielzeit geben dabei Werke von Benjamin Britten, Richard Strauss, Martin Smolka und Leoš Janáček. Rund um den Jahreswechsel wird es erst besinnlich mit dem „Advent in der Oper“ Anfang Dezember, um zum Neujahrskonzert musikalisch den vier Elementen zu huldigen – mit Musik von Maurice Ravel, Jacques Offenbach, Jean-Féry Rebel, Henry Purcell u. a. Am 3. Juni steht Gustav Mahlers monumentale „Symphonie Nr. 3 in d-Moll“ am Programm, unterstützt werden die Grazer Philharmoniker dabei von Ensemblemitglied Mareike Jankowski sowie vom Damenchor und der Singschul‘ der Oper Graz. Das große Abschlusskonzert der Saison 2022/23 ist diesmal auch ein Abschied: Unter dem Titel „Sag’ beim Abschied leise Servus“ erwartet das Publikum ein reiches musikalisches Fest zum Abschluss der achtjährigen Intendanz von Nora Schmid. Zehn Kammerkonzerte sowie drei Termine des „Musikalischen Aperitifs“ mit Chefdirigent Roland Kluttig komplettieren das Konzertprogramm in der Oper Graz.
Kinder & Jugend

Orchester für alle
Am 17. Juni, 14 bis 16 Uhr, sind im Rahmen des österreichweiten Aktionstags „Orchester für alle“ Schlagwerker:innen der Grazer Philharmoniker im Musikpavillon im Grazer Stadtpark zu erleben und laden dabei zum Austausch ein!
Am 17. Juni, 14 bis 16 Uhr, sind im Rahmen des österreichweiten Aktionstags „Orchester für alle“ Schlagwerker:innen der Grazer Philharmoniker im Musikpavillon im Grazer Stadtpark zu erleben und laden dabei zum Austausch ein!
Die Tuba fährt Straßenbahn, der Kontrabass U-Bahn und das Fagott flaniert am Hauptbahnhof… Nach zwei Jahren Pause findet am 17. Juni 2022 wieder der Aktionstag Orchester für alle in ganz Österreich statt. Mitglieder der Berufsorchester im ganzen Land verlassen an diesem Tag ihre angestammten Konzertsäle, Theater und Opernhäuser und spielen im öffentlichen Raum.
Die Schlagwerker:innen der Grazer Philharmoniker Karin Meissl, Dominik Palla, Sebastian Riener und Simon Steidl sind dabei von 14 bis 16 Uhr im Musikpavillon im Grazer Stadtpark zu erleben und präsentieren Werke von Giovanni Sollima, Steve Reich, Mark Ford und Timm Pieper..
Zum dritten Mal findet am 17. Juni 2022 der Aktionstag Orchester für alle statt. Neben Musiker:innen der Grazer Philharmoniker nehmen auch Mitglieder der Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, des RSO Wien, des Orchesters der Volksoper Wien und der Vereinigten Bühnen Wien, des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich, des Bruckner Orchesters Linz, des Mozarteumorchesters Salzburg, des Symphonieorchesters Innsbruck, des Symphonieorchesters Vorarlberg, des Kärntner Sinfonieorchesters teil und verlassen ihre Säle und Häuser, spielen an öffentlichen Plätzen und laden zum musikalischen Austausch ein. Mitten im geschäftigen Alltag an frequentierten Plätzen einen Lauschmoment erleben, mit Musiker:innen ins Gespräch kommen oder ein Ensemble dirigieren – das alles gibt es beim Orchestertag 2022.
Tag der Musikvermittlung
„Orchester für alle“
Fr, 17. Jun 2022, 14 bis 16 Uhr
Musikpavillon im Grazer Stadtpark

15 Stunden an einem Abend
Am 5. und 22. Mai ist „Der Ring an einem Abend“ in der funkelnden Textfassung Loriots auf der Bühne der Oper Graz zu erleben! Der deutsche Humorist hat geschafft, Richard Wagners Monumentalwerk auf einen Abend zu komprimieren und stellt fest, „Die Täter im gewaltigsten Drama der Musikgeschichte sind eigentlich ganz nette Leute.“
Am 5. und 22. Mai ist „Der Ring an einem Abend“ in der funkelnden Textfassung Loriots auf der Bühne der Oper Graz zu erleben! Der deutsche Humorist hat geschafft, Richard Wagners Monumentalwerk auf einen Abend zu komprimieren und stellt fest, „Die Täter im gewaltigsten Drama der Musikgeschichte sind eigentlich ganz nette Leute.“
LORIOT, Der Ring an einem Abend
aus LORIOT, Sehr verehrte Damen und Herren … © 1993 Diogenes Verlag AG Zürich
„‚Der Ring des Nibelungen‘ an einem Abend … 15 Stunden Musik also. Eine solche Veranstaltung verlangt eine eiserne Konstitution. Wir bewundern Ihre Entschlossenheit!
Aber so groß ist das Abenteuer nun doch nicht. Leider hören Sie Wagners Werk um etwa 12 Stunden gekürzt. Ein schmerzhafter, wenn nicht unverantwortlicher Eingriff, der nur mit den Zielen dieses Abends zu entschuldigen ist: Bei den Freunden Wagners die Sehnsucht nach dem Ganzen wachzurütteln, und seinen Gegnern Gelegenheit zu geben, ihre bisher haltlosen Vorurteile endlich überzeugend begründen zu können.
Die Täter im gewaltigsten Drama der Musikgeschichte sind eigentlich ganz nette Leute. Nur eine gemeinsame Leidenschaft wird ihnen zum Verhängnis: Sie wollen mehr besitzen, als sie sich leisten können, mehr Macht, als ihnen zusteht. In blindem, lieblosem Gewinnstreben vernichten sie sich selbst und ihre Welt.
Zum Glück gibt es ja dergleichen nur auf der Opernbühne.“