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Fedja im Fokus
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Im Schtetl Anatevka gibt es die jüdische Bevölkerung, die für alles und jedes im Leben streng reglementierte Traditionen hat; im Schtetl gibt es aber auch „die anderen“, wie sie Tevje, der Milchmann, bezeichnet. Die anderen, das sind die Russen, die orthodoxen Christen, darunter der Wachmann, der Pope – und Fedja. Mit seinen russischen Freunden sitzt er abends zuweilen im Dorfgasthaus, wo vornehmlich Juden verkehren. Als dort Tevje und der Fleischer Lazar Wolf die Verlobung zwischen Tevjes Ältester Zeitel und dem Fleischer mit reichlich Alkohol begießen, als dort fröhlich getanzt wird, lässt sich auch Fedja mitreißen, um einen wahrhaft russischen Trinkspruch anzustimmen, mit dem er Tevje und dem Bräutigam Glück wünscht: „Friede sei mit euch! Gott bewahre euch vor Zwietracht und vor Hass.“
Weil Fedja über die Fähigkeit verfügt, über Religionsgrenzen hinweg zu sehen, bemerkt er, dass es in Awrams Buchladen eine regelmäßige Kundin gibt: Chava, die dritte Tochter Tevjes. Auch wenn Fedja meint, dass er nett, zuvorkommend, ehrlich, fleißig und gutaussehend sei, will Chava anfänglich nichts von ihm wissen. Über ihre gemeinsame Leidenschaft für die Lektüre kommen sie ins Gespräch, und er empfiehlt ihr, ein Buch von Heinrich Heine zu lesen. Es bleibt nicht beim Gedankenaustausch über Literatur, denn die beiden jungen Leute kommen sich im Verborgenen nahe. Als sich Chava dazu durchringt, ihrem Vater, der einfach nicht will, dass seine Tochter Bekanntschaft mit einem Andersgläubigen pflegt, ihre wahre Beziehung zu Fedja zu gestehen, kommt es zum Bruch: Tevje verstößt sein eigenes Kind.
Ohne das Wissen ihrer Eltern lassen sich Chava und Fedja vom Popen nach orthodoxem Ritus trauen. Wie groß die Verbundenheit zwischen den beiden ist, zeigt sich im Moment des verordneten Aufbruchs aus Anatevka: Wiewohl Chava, die nun mit einem Russen verheiratet ist, im Schtetl bleiben dürfte, beschließen die beiden doch, den Aufbruch zu wagen und nach Krakau zu gehen. Sie ziehen weg, da sie nicht die Gewalt ertragen können, die den Juden angetan wurde, aber sie ziehen auch weg, da ihnen die Gleichgültigkeit, die ihnen widerfahren ist, unerträglich ist. Jetzt endlich ringt sich Tevje ein Wort der Versöhnung ab, mit dem er Chava und Fedja auf die Reise schickt: „Gott sei mit euch!“
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