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Heute im Portrait: Jente, die Heiratsvermittlerin
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Da im Schtetl Anatevka jeglicher Lebensbereich traditionsgemäß einem strengen Reglement unterworfen ist, ist auch die Wahl von Braut und Bräutigam vorbestimmt. Es ist die Aufgabe der Heiratsvermittlerin Jente, die perfekten Paare zueinander zu führen. In ihr kleines Büchlein macht sie sich stets Notizen, wer vielleicht in fünf, zehn Jahren zueinander passen könnte, zumal sie über die besondere Fähigkeit verfügt, in jedem Mangel einen Vorzug zu entdecken: Wenn die potenzielle Braut schlecht sieht und der zukünftige Bräutigam schlecht aussieht, dann ergibt das ihrer unumstößlichen Meinung nach das ideale Paar.
Einst war Jente verheiratet. Ihr Mann war herzensgut, hat ihr allerdings nie widersprochen. Wer Jente einmal erlebt hat, fragt sich naturgemäß, wann er dafür die Zeit finden hätte sollen. Er hat ihr nie widersprochen, er hat ihr keine Kinder geschenkt, und nun ist sie auf ihre alten Tage auf die Provision angewiesen, die ihr durch die Ehevermittlung zukommt. Eine schwierige Kundschaft ist Golde, die zwar fünf Töchter und kein Geld hat, dafür aber reichlich mäkelig ist. Nun bahnt Jente eine Verbindung zwischen dem gut situierten Fleischer Lazar Wolf und Tevjes Erstgeborener Zeitel an, die allerdings auf die Ablehnung Zeitels stößt. Tevje erlaubt seiner Tochter, ihrem Herzen zu folgen und den armen Schneider Mottel Kamzoil zu heiraten. Bei der Hochzeitsfeier brechen die Konflikte auf – Lazar Wolf verkraftet es nicht, dass nicht er der Bräutigam ist, und als Golde ins Treffen führt, dass selbst ihre Großmutter aus dem Jenseits die Verbindung zwischen Zeitel und Mottel abgesegnet hätte, quittiert das Jente mit einem deftigen Kraftausdruck. Und dass auf dieser Hochzeit gar Frauen mit Männern tanzen, ist für Jente nicht zu akzeptieren.
Aber eine Jente lässt sich nicht unterkriegen, denn es gibt ja soviel interessante Neuigkeiten im Schtetl, für deren Verbreitung sie sorgen muss. Wie durch einen Zufall fällt ihr ein Brief von Perchik, dem jungen Hitzkopf aus Kiew, der mit Tevjes zweiter Tochter Hodel verlobt ist, auf dem Postamt in die Hände, und wie durch einen Zufall öffnet sich der Brief wie von selbst. Selbst als der Auszug aus dem Schtetl anbefohlen wird, lässt Jente nicht den Kopf hängen, sondern kommt zur nüchternen Erkenntnis: „Na, kommt schon: Anatevka war nicht gerade der Garten Eden!“
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