Marjukka Tepponen im Gespräch
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Dramaturgin Marlene Hahn im Gespräch mit der finnischen Sopranistin Marjukka Tepponen über WG-Mitbewohner, Perfektion und Girl-Power
PERSON: Marjukka Tepponen
Ein perfekter Tag für dich?
Mein perfekter Tag ist eine Mischung aus vielen Dingen. Ich liebe es zu arbeiten und zu singen, ich könnte also den perfekten Tag bei einer Probe oder in einer Aufführung verbringen. An einem freien Tag unternehme ich was mit meiner Familie. Ich gehe nach dem Frühstück Laufen oder wir alle zusammen machen eine Wanderung in den Wald, Pilze sammeln … mein perfekter Tag heißt auch viel gutes Essen! Mit meinem Mann zu kochen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.
Welchen fiktiven Charakter würdest du gerne mal zum Essen einladen?
V von „V wie Vendetta“
Was hast du zuletzt im Kino oder bei Netflix (…) gesehen?
Wir haben eine Netflix-Serie namens „The Spy“ geschaut. Es verfolgt mich immer noch … eine sehr intensive und gut gespielte Story, die auf realen Ereignissen eines israelischen Spions basiert, der in den 60ern in Syrien arbeitete.
Mit welchem Operncharakter würdest du am liebsten auf eine einsame Insel reisen?
Figaro aus „Der Barbier von Sevilla“
Und warum?
Ich denke, er wäre eine lustige Gesellschaft und sehr erfinderisch dabei sich die Zeit zu vertreiben und auch einen Weg zu finden, um von der Insel wieder wegzukommen!
Welcher Maler, egal ob lebendig oder tot, dürfte dein Porträt anfertigen?
Monet. Ich habe mich in seine Bilder verliebt, als ich noch sehr jung war. Sie bewegen mich immer noch und ich würde gerne farbenreich dargestellt werden!
Wenn du dir eine Superkraft aussuchen könntest, was wäre sie?
Die Möglichkeit mich unsichtbar zu machen; das wäre ein Spaß!
Mit welchem Operncharakter könntest du dir eine WG vorstellen?
Haha, ich hätte sehr viele, mit denen ich mir auf gar keinen Fall eine vorstellen könnte. Es gibt in der Oper einfach verdammt viele mit großen Problemen! Ich würde Susanna aus „Le nozze di Figaro“ auswählen. Sie ist gesund und eine Person, die Dinge erledigt! Frauenpower!
Welche Tipps hast du an dein 18-jähriges Ich?
Arbeite hart, aber denke daran, das Leben zu genießen! Ich habe versucht, dies nach besten Kräften zu tun.
Welchen Ort auf dieser Welt muss man gesehen haben?
Lappland in Finnland. Durch die unendliche Weite der Natur fühlt man sich auf der Welt so klein.
Hast du ein Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Nichts Besonderes. Ich sage mir einfach: Sei großartig! An vielen Abenden komme ich dem nahe …
STORY: Madama Butterfly
Welcher Moment geht dir besonders nahe?
Es ist sehr schwer einen Moment zu nennen … Aber der Anfang von Butterflys allererstem Auftritt berührt mich sehr, auch musikalisch. Wenn alles noch gut ist und eine glänzende Zukunft vor ihr liegt.
Was hat die Geschichte der Geisha und des Marineoffiziers mit uns heute zu tun?
Das Aufeinandertreffen der Kulturen! Wie unterschiedlich Menschen in zwei verschiedenen Ländern die Welt sehen. Das ist auch heute ein relevantes Thema, zum Beispiel bei der Migration.
FIGUR: Cio-Cio-San
Cio-Cio-San in drei Worten …
Ergeben, treu, furchtlos
Welche Facette dieser Figur ist dir fremd?
Der blinde Glaube an ihren Mann und an dessen Rückkehr und dass sie nicht auf die Warnungen der anderen hört.
Welcher nah?
Ihre Leidenschaft
MUSIK: Puccini
Mit welchen 5 Worten kann man die Musik beschreiben?
Schimmernd, bildhaft, direkt ins Herz, leuchtend und bedrohlich.
Warum ist diese Oper ein Meisterwerk?
Eine zeitlose Geschichte, Puccinis leuchtend schöne Musik. Und was mich immer berührt, ist die Geschichte mit einem kleinen Kind. Es fällt mir immer schwer nicht zu weinen.
Was schenkt dir Energie für diese Rolle?
Die Musik von Puccini. Perfektion.
GRAZ
Schon einen Lieblingsort gefunden?
Ich liebe es, Orte von oben zu sehen, daher ist der Schloßberg natürlich einer meiner Favoriten.
„La Melodia della Strada“ – die Festivaleröffnung von La Strada 2022 geht am 29. Juli über die Grazer Opernbühne!
Die Oper Graz trauert um den Regisseur Hans Hollmann, der am 26. Juni 2022 in Basel verstorben ist.
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