Oper

Die Enthauptung von Johannes dem Täufer

OpernKurzgenuss

Antonio Maria Bononcini

Oratorio a 5

Libretto von Giovanni Domenico Filippeschi


Content

Am Hofe der Habsburger entwickelte sich eine Sonderform des Oratoriums, denn es wurden selbstverständlich biblische Geschichten erzählt, diese jedoch nicht auf Latein, sondern in italienischer Sprache gesungen. Der deutschsprachige Titel des 1709 in Wien uraufgeführten Werks („La decollazione di San Giovanni Battista“) ist auch schon die Inhaltsangabe: „Die Enthauptung von Johannes dem Täufer“. Knapp 200 Jahre vor der verstörenden Version von Richard Strauss schrieb Bononcini ein Werk, das zwar geeignet war, auch im liturgischen Rahmen aufgeführt zu werden, das den Solisten aber auch opernhafte Brillanz erlaubt. Der Aufführungsort im Rahmen des Opern- Kurzgenusses ist ganz im Sinne der Reihe und des Komponisten: die Unterkirche der Herz-Jesu-Kirche.

Pressestimmen

„In dichter szenischer Fassung und im höchst stimmigen Rahmen der Herz-Jesu-Kirche präsentiert die Oper Graz in Kooperation mit der Kunstuniversität in ihrer Reihe OpernKurzgenuss Antonio Maria Bononcinis ‚Die Enthauptung von Johannes dem Täufer‘. (…) Ein barocker Genuss!“ (Kronen Zeitung)

 

„Für die vokale Seite – Opernensemble und Musikuniversität stellen die Sängerinnen und Sänger – geht der Befund in dieser Aufführung rundum positiv aus. Feride Buyukdenktas ist ein Alt, dem man wirklich „in carzere profondo“ verorten könnte, wie es einmal im Libretto heißt – dabei beweglich und wortdeutlich. Ganz wunderbare Gestaltungsmöglichkeiten bietet in dem Werk die Partie der Herodias, die Marija-Katarina Jukić mit Charisma umsetzt. Dass Salome (Saba Hasanoğlu) von Herodias quasi am Gängelband geführt und als Werkzeug und Waffe gegen ihren Mann und gegen Johannes den Täufer eingesetzt wird, macht die Regie sehr anschaulich. Wilfried Zelinka spielt die Wankelmütigkeit des Herodes in wendiger Weise durch. Engel/Gehilfe des Johannes ist Justina Vaitkute, eine Altistin mit präziser Diktion.“ (DrehPunktKultur) 

 

„Unser Bild der Enthauptung von Johannes dem Täufer ist der Ikonisierung durch Oscar Wilde und Richard Strauss geschuldet, deren ‚Salome‘ den Prediger im härenen Gewand in eine Atmosphäre von sexuell aufgeladenem Orientalismus stellt. In Pracht und Strenge eines barocken Oratoriums lässt sich das Sujet in der Unterkirche von Herz-Jesu unter der Leitung von Susanne Scholz erleben.“ (Kleine Zeitung)

 

„Die Enthauptung von Johannes dem Täufer“ aus der Reihe ‚OpernKurzgenuss‘ kann uneingeschränkt empfohlen werden. Eine interessante Regie, ein herausragendes Ensemble und ein junges, aber dennoch professionelles Orchester bilden eine absolut empfehlenswerte Mischung.“ (European Cultural News)

 

„Die junge Regisseurin Juana Inés Cano Restrepo hat gemeinsam mit der Bühnenbild-Studentin Devin Rebecca McDonough eine überzeugende räumliche Lösung gefunden: die Kirchenbankreihen in der historisierend-neugotischen Unterkirche hatte man mit drei Podien überdeckt, Orchester und Publikum saßen entlang der Podien in den Seitenschiffen und im Altarraum. Die natürlich belassene Ziegelstruktur der Pfeiler und des Spitzbogengewölbes gibt diesem Raum nicht nur eine besondere Atmosphäre, sondern sorgt auch für eine für dieses Werk sehr gut geeignete Akustik. Herodes, Herodias und Salome tragen prächtige Barockkostüme und agieren auf den drei Spielflächen stilisiert und ausdrucksstark. (…) Die türkische Mezzosopranistin Feride Buyukdentas, die schon einige professionelle Auftritte hinter sich hat, war eine herb-schöne Verkörperung der Titelfigur und bewältigte die für einen Countertenor geschriebene Partie sehr gut. Ebenso expressiv und gut waren die beiden Sopranpartien mit  Marija-Katarina Jukic (Herodias) und Saba Hasanoğlu (Salome) besetzt. Auch über den Engel (bzw. zu Beginn Gehilfe des Astronomen) – die Altistin Justina Vaitkuté – kann nur Erfreuliches berichtet werden. Herodes als eitler Sonnenkönig war der erfahrene Bassbariton Wilfried Zelinka (…). Er passte natürlich sehr gut in diese Koproduktion der Grazer Oper, ist er doch seinerzeit selbst aus der Kunstuniversität Graz hervorgegangen. Mit drastischer Spielfreude, vorbildlicher Artikulation und einer in allen Lagen ausgeglichenen und koloraturensicheren Stimme war er natürlich das Zentrum der Solisten. (Opernfreund)

Vorstellungen

Derzeit keine