Oper

OpernKurzgenuss

Das Telephon

Gian-Carlo Menotti

Die Oper Graz ruft in Kooperation mit der Kunstuniversität Graz das neue Format „OpernKurzgenuss“ ins Leben, die den besonderen Charme klein besetzter Werke erlebbar machen.


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Auf der Murinsel versucht Ben eine dringliche Angelegenheit mit seiner Freundin Lucy zu besprechen. Doch wichtiger sind ihr ihre Dauergespräche am Telefon mit ihren Freundinnen oder auch mit einem Anrufer, der sich bloß verwählt hat. Um endlich zur Sache zu kommen, muss Ben selbst zum Telefon greifen, damit er ihr seinen Heiratsantrag machen kann.

 

Abendkassa, Presse- und VIP-Stand befinden sich beim Zugang zur Murinsel auf der linken Murseite (Lift/Kaiser-Franz-Josef-Kai).

Bei Regen kann die Vorstellung leider nicht stattfinden. Ihre Karte kann in diesem Fall entweder im Ticketzentrum (Kaiser-Josef-Platz 10, geöffnet Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr) oder direkt an der Abendkasse für eine der Ersatzvorstellungen (18. Jun oder 23. Jun) umgetauscht werden. Im Fall einer Vorstellungsabsage wird dies 2 Stunden vor dem geplanten Vorstellungsbeginn auf www.oper-graz.com bekannt gegeben, Auskunft gibt gern auch der Portier des Opernhauses (Tel 0316 8008-55).

Pressestimmen

„Christian Thausings Regie hat keinen Leerlauf und setzt einen kleinen Fremdkörper in die Buffa: Wenn Ben/David McShane allein ist, und abgelenkt, ohne schmückendes Toupet, ganz für sich sein Leben rekapituliert. Ein hübscher Moment in einer sehr sommerlichen Angelegenheit, die der neuen Reihe Kurzgenuss einen leichtgewichtigen Abschluss bereitet.“ (Kronenzeitung)

 

 

„Die Opera buffa des Italoamerikaners von 1947 hat Christian Thausing leichtfüßig ins Heut verlegt. Beim Grazer Regisseur ist es das vermaledeite Handy, diese elektronische Hirnfessel, die zum Ungeduldsspiel führt. Und das Spielfeld ist nicht mehr ein Apartment irgendwo in den USA, sondern ein Gartencafé in Graz, das Ausstatterin Barbara Häusl elegant auf die Murinsel gesetzt hat, wo nicht unproblematische Mikroports und Lautsprecher notwendig sind. Menottis Werk ist der vierte und letzte Kurzgenuss der Saison, den die Oper und die Kunstuniversität Graz als Melange der beiden Häuser und ihrer Künstler servieren. Luftig und leicht diesmal. Von Statisten und auf Riesendisplays (Video von Herwig Baumgartner) wird fröhlich gemailt, getwittert, gewhatsappt und gefacebookt. Tatiana Maksimova leitet vom Klavier aus gelassen das Tohuwabohu des Pärchens. Die 25-jährige Thailänderin Lalit Worathepnitinan (Sopran) ist als Lucy eine überzeugende Nervensäge mit Sprechdurchfall. Und David McShane (Bariton) aus dem Opernensemble, der nach Abnahme der Grauhaarperücke zwischendurch auch als er selbst über Leben und Lieben, über Scheidungen und Entscheidungen sinniert, darf georgeclooneyesk den Charmeur in der emotionalen Warteschleife spielen.“ (Kleine Zeitung)

 

 

Die Handlung des Stückes – ganz simpel: Ben versucht Lucy einen Heiratsantrag zu machen, das wichtige Gespräch ist aber andauernd von Anrufen gestört – wird elegant von Christian Thausing in die heutige Zeit versetzt, haben sich doch die Probleme rund um die ständige Erreichbarkeit heutzutage nur noch verstärkt. Besonders gelungen ist die Darstellung der diversen Tätigkeiten, denen man auf seinem Handy nachgeht: Auf einem der erwähnten Screens wird ein hektisches Herumscrollen und wechseln zwischen Apps dargestellt, ebenso, wie man es von seinem eigenen Verhalten kennt: Da wird Instagram für einige Sekunden geöffnet, dann ist man kurz auf Facebook, danach weiter zu Snapchat zu hasten um seine Follower mit Snaps zu versorgen und dann noch ein kurzer Check auf Google Maps, wo denn der vereinbarte Treffpunkt sein soll…Musikalisch ist die Kurzoper ein süßes, kleines Zuckerl mit wenig Tiefgang, aber die beiden Darsteller Lalit Worathepnitinan und David McShane verleihen ihren Rollen jeweils einen derartigen Charme und eine Lebensfreude, dass es einfach nur reine Freude ist zuzusehen und mitzufiebern, ob Ben es denn endlich schafft eine ruhige Minute ohne Unterbrechungen für sein Anliegen zu finden. Beide haben sichtlich Spaß miteinander zu spielen und zu kokettieren, das färbt natürlich zu 100% aufs Publikum ab. Am Klavier unterstützte Tatiana Maksimova, die auch für die musikalische Leitung verantwortlich war, das lebhafte Duo tatkräftig.  An dieser Stelle muss man der Tontechnik ein großes Lob aussprechen: Beide Sänger mussten verstärkt singen und man setzte ein elektrisches Klavier ein. Auf der Murinsel herrschen akustisch nicht die einfachsten Bedingungen: keinerlei Raum, der verstärkt und natürlich ein wasserreicher Fluss mit Stromschnellen. Aber all diese Probleme wurden gut gelöst, der Klang war ausgezeichnet. (Der neue Merker)

 

 

Die Sopranistin Lalit Worathepnitinan trällert und zwitschert und weint ganze Dramen ins Telefon, während David McShanes armem Ben (er muss nach dem geplanten Antrag auf Diensteise) in Echtzeit die Zeit davonläuft: Bildschirme mit aktuellen News bilden den Hintergrund im feinen kleinen Restaurant auf der Murinsel, in dem Statisten der Grazer Oper die Gäste spielen und sich verständnisvoll Bens Verzweiflungsausbrüche anhören. Sonst ist „Das Telefon“ eine Oper für eine Sopranistin – wie geschrieben für die stimmlich und darstellerisch hinreißend wendig und virtuos singende und spielende Lalit Worathepnitinan. Auf dem Wasser zu singen ist natürlich eine Legende. Es geht nicht. Das wissen die Verantwortlichen ganz genau – und verstärken die Sänger. Ein Keyboard, gespielt von der musikalischen Leiterin Tatiana Maksimova, ersetzt nicht nur jedes Orchester, sondern verstärkt klug den Eindruck von live Salonmusik im Restaurant. Regisseur Christian Thausing hat eine hinreißend unprätentiöse Miniatur auf die schwimmende Bühne gebracht, die augenzwinkernd die Kommunikations-Unsinnigkeiten „in unserer Gesellschaft“ auf die Schaufel nimmt.“ (Drehpunkt Kultur)

Wissenswertes rund um die Produktion

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