Pigmalion OpernKurzgenuss
Oper in einem Akt ~ Libretto von Ballot de Sauvot
In französischer Sprache
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Der Bildhauer Pigmalion und seine Gemahlin Céphise haben wechselseitigen Grund zur Klage: Er beschwert sich bei Gott Amor darüber, dass er sich in eine Statue, die er selbst geschaffen hat, verliebt hat. Deswegen hat er das Interesse an Céphise verloren, wie sie ihrerseits moniert. An Amor prallen diese Klagen ungehört ab, denn er erweckt die Statue zum Leben, die dem erstaunten Pigmalion ihre Liebe gesteht.
Die Grazien des Liebesgotts lehren die Statue das Tanzen, woraufhin Pigmalion einen Lobgesang auf Amor anstimmen lässt. 1748 erhält Jean-Philippe Rameau den Auftrag, für die Académie royale de musique eine einaktige Oper zu komponieren, die zu großen Teilen Ballettmusik enthalten soll, da gerade dies beim Publikum besonders beliebt ist. Rameau, der große Musiktheoretiker und versierte und gefeierte Opernkomponist, lässt sich von Ballot de Sauvot aus dem antiken Mythos vom Bildhauer, der sich in sein eigenes Kunstwerk verliebt, ein Libretto formen, in welchem das kreative Potenzial eines Künstlers ebenso gefeiert wird wie der göttliche Einfluss auf die Menschen. Wenngleich sich der von der Theaterleitung erhoffte Erfolg nicht sofort einstellt, sondern das Publikum vielmehr von der Neudeutung des Stoffes irritiert ist, so wird gerade „Pigmalion“ bereits wenige Jahre später zu einem der populärsten Werke Rameaus überhaupt. Vor der Französischen Revolution wird „Pigmalion“ allein in Paris mehr als zweihundert Mal aufgeführt und ist derart beliebt, dass auch Parodien nicht ausbleiben.
Susanne Scholz befragt auch in diesem Beitrag zur Reihe OpernKurzgenuss ein Werk des Barocks nach dessen zwingender Notwendigkeit für ein Publikum des 21. Jahrhunderts, um es musikalisch packend zu realisieren.
„Pigmalion“ findet im Schaumbad / Freies Atelierhaus Graz in der Puchstraße 41 statt.
Besetzung