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Shape of Oper Graz
Shape of Oper Graz
Teaser Bild: Macbeth
Giuseppe Verdi

Macbeth

Melodramma in vier Akten
(1847; revidierte
„Pariser“ Fassung 1865)

Libretto
von Francesco Maria Piave,
mit Ergänzungen
von Andrea Maffei
nach der gleichnamigen
Tragödie
von William Shakespeare

 

In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln

In Kooperation mit dem
Staatstheater Nürnberg

Wie wird ein Mensch zum Tyrannen? – Mit Verdis visionär-zeitloser Parabel über die Gier nach Macht stellt sich Chefdirigent und Verdi-Spezialist Vassilis Christopoulos dem Grazer Opernpublikum vor. Der polnische Bariton Mikołaj Zalasiński in der Titelpartie und der Grazer Publikumsliebling Dshamilja Kaiser mit ihrem Rollendebüt als Lady Macbeth sezieren den blutigen Aufstieg und Fall eines mörderischen Despoten.

Hexen prophezeien dem Feldherrn Macbeth die Königskrone. Angestachelt von dieser Verheißung und getrieben von den Ermutigungen seiner Frau, tötet Macbeth den König und besteigt den Thron. Dem ersten Mord folgen weitere. Der Blutrausch kostet Lady Macbeth den Verstand. Sie begeht Selbstmord. Im Kampf mit seinen Feinden wird Macbeth erschlagen und ein neuer König eingesetzt.

Das Drama William Shakespeares, einer der Fixpunkte im Schaffen Giuseppe Verdis, ist eine zeitlose Reflexion über Machtgier, den tödlichen Kampf um Machterhalt und den exzessiven Missbrauch von Herrschergewalt. 1847 in Florenz uraufgeführt und 1865 für eine Aufführung in Paris überarbeitet, spannt die auch in Graz gezeigte Pariser Fassung den Bogen von Verdis Frühwerk zum musikalischen Ausdrucksvermögen des gereiften Komponisten.

Die junge Regisseurin Kateryna Sokolova zeigt die Innenschau eines Tyrannen, der in unheilvoller Symbiose mit seiner Frau die eigenen Ängste nährt und sich in einer verhängnisvollen Spirale der Gewalt verliert. Shakespeares und Verdis atemloses Psychogramm eines Anti-Helden zeugt von der großen analytischen Klarheit und profunden Menschenkenntnis beider Künstler und bietet gleichzeitig eine Machtkunde auch für das 21. Jahrhundert. Näher kann Musiktheater dem Heute kaum sein!

Audioeinführung

 

Einführung gesprochen von Stückdramaturgin Katharina John
Tonaufnahme erstellt von Lukas Mimlich

„Dshamilja Kaiser singt eine exzellente Lady Macbeth, keine Furie, sondern eine überspannte Persönlichkeit mit lyrischer Grundierung.“

„Wilfried Zelinka, vom Publikum ohnehin geschätzter und geliebter Haus-Bass, der davor in absoluter Hochform und mit außerordentlich schönen, nachtblauen Tönen die Rolle des Banquo gesungen hatte, sprang ein und sang den Macbeth vom Blatt am Bühnenrand.“

„Dirigent Vassilis Christopoulos ergänzt die naheliegend düstere Lesart des Stücks mit fast schon Rembrandt‘schen, dunklen Farben. Das Klangspektrum ist weit und sorgfältig erarbeitet, die Dynamik genau gearbeitet.“

(Martin Gasser für die „Kleine Zeitung“)    

 

„[…] eine Spitzenbesetzung, die interessante Regie von Kateryna Sokolova, die eine düstere Seelenlandschaft des Protagonisten zeichnet, Nikolaus Weberns vieldeutige Bühne, die abgedunkelten Kostüme von Constanza Meza-Lopehandia – und mit Vassilis Christopoulos ein Maestro, der die Grazer Philharmoniker zu einem eindrucksvollen, in dunklen Tönen gehaltenen Klanggemälde animierte.“

„Wilfried Zelinka, der im ersten Teil den früh ermordeten Banco mit beeindruckenden Farben und großer Intensität spielte […] Der Graz-Rückkehrerin Dshamilja Kaiser gelang ein großartiges Rollendebüt als Lady Macbeth. Mario Lerchenberger gab einen beachtlichen Macduff voller tenoraler Kraft und Klarheit. Und aus dem Orchestergraben drang eine wahre Fülle an Emotionen.“

(Michaela Reichart für die „Kronen Zeitung“)

 

„Nikolaus Weberns Bühnenbild visualisiert die psychologischen Spaltungen mit mehrfach zerbrechenden Räumen aus dünnen, gleichsam ausfransenden Latten; Constanza Meza-Lopedandia kleidet das Ensemble zeitlos modern.“

„Vassilis Christopoulos, der neue Chefdirigent, führt Ensemble, Chor und die Grazer Philharmoniker mit sicherer Hand und klaren, sängerfreundlichen Vorstellungen. Extra angeschaffte Ventilposaunen sorgen für knackige Bedrohlichkeit in der Tiefe, die Streicher liefern sogar superzart ätherische Effekte.“

(Walter Weidringer für „Die Presse“)

 

„Wilfried Zelinka war bei der Premiere von Giuseppe Verdis „Macbeth“ am Grazer Opernhaus der Held des Abends: Gerade erst war das Ensemblemitglied das Hauses als Banquo, den er mit kultiviertem Bass gesungen hatte, „ermordet“ worden, als er nach einer verlängerten Pause noch als Titelheld einspringen musste.

Umjubelt wurden auch Dshamilja Kaiser als Lady Macbeth mit enormer Präsenz und Stimmgewalt. Höchste, schneidende Dramatik war zu vernehmen, aber auch innige Lyrik. Wie auch Mario Lerchenberger als Macduff mit höhensicherem, ausgesprochen schönem Tenor.

Keineswegs knallig, sorgsam ausgewogen, mit subtilen Piani, feinen Lyrismen und dunklen Farben hörte man die Grazer Philharmoniker unter dem neuen Chefdirigenten Vassilis Christopoulos bei seinem Operndebüt.“

(Helmut Christian Mayer für den „Kurier“)

 

„Dshamilja Kaiser gelingt es dabei, diese komplexe Figur glaubwürdig zwischen Machtgier, Unsicherheit und Wahnsinn changierend darzustellen und bietet [...] großes Kino: Ihr samtig-roter Mezzo verfügt sowohl über die notwendige Strahlkraft in der Höhe als auch über satte Klangqualität in tieferen Lagen und ist dabei frei von Registerbrüchen.

Mit warm schimmerndem Timbre gestaltete Wilfried Zelinka den Banco als den an seinen moralischen Werten festhaltenden Gegenpol zum zunehmend skrupelloser werdenden Macbeth und verleiht dem Charakter mit eleganter Phrasierung Präsenz und Würde.

Eine äußerst erfreuliche Entwicklung hat in den letzten Jahren die Stimme von Mario Lerchenberger durchlaufen, der mit der Rolle des Macduff nun im italienischen Repertoire wirklich angekommen zu sein scheint. Schön geführt strömt sein voluminöser gewordener Tenor durch die Partie und setzt mit strahlenden Höhen und lyrisch timbriert leuchtende Highlights.

Unter der Leitung von Chefdirigent Vassilis Christopoulos glühen die Grazer Philharmoniker in dunklen, melancholischen Farben und unterstreichen die psychologische Interpretation der Regie.“

(Isabella Steppan für das Magazin „Oper!“)