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Shape of Oper Graz
Shape of Oper Graz

Geschichte der Oper Graz

Geschichte der Oper Graz

Bereits im 17. Jahrhundert sind Opernaufführungen in Graz nachzuweisen. Der erste Theaterbau – eine umgebaute Remise der Hofstallungen – wurde 1736 für Opernaufführungen zur Verfügung gestellt. Ungeachtet der nicht sehr aufwändig ausgestalteten Räumlichkeiten war das Programm auf dem Höhepunkt der damaligen Zeit; man spielte Gluck und Pergolesi, die Avantgarde der damaligen Zeit, und erwarb einen solch guten Ruf, dass Kaiserin Maria Theresia das sogenannte Vizedomhaus in der Grazer Hofgasse für einen Theaterbau zur Verfügung stellte. 1776 wurde das „Nationaltheater oder Ständische Theater“ am Freiheitsplatz eröffnet (an derselben Stelle befindet sich heute – nach zahlreichen Umbauten – immer noch das Grazer Schauspielhaus).

Bekannt wurde der Bau jedoch in seiner ersten Zeit durch seine Opernaufführungen; Man spielte den – damals brandaktuellen – Mozart („Le nozze di Figaro“, „Die Entführung aus dem Serail“, „Don Giovanni“). Der später als klassischer österreichischer Komiker und Volksdramatiker bekannt gewordene Johann Nestroy war dort in mehreren Basspartien zu hören (zum Beispiel als Figaro in Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ im Jahre 1826). 1864 bekam die Oper ihr erstes „eigenes“ Haus; ein fast 2000 Plätze umfassender, zwölfeckiger, adaptierter Zirkusbau, die sogenannte Thalia am Stadtpark, wurde zum unmittelbaren Vorgänger des heutigen Grazer Opernhauses. Bekannte Künstler wie Karl Millöcker, Wilhelm Kienzl und Franz Schalk waren hier als musikalische Leiter zu hören.

Schließlich sollte der Glanz der Grazer Oper auch äußerlich seine Bestätigung finden. Das renommierteste Architektenduo der k. u. k. Monarchie, Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, wurden mit der Planung des Opernhauses beauftragt. Besonderer Wert wurde auf die an den Barock beziehungsweise das Rokoko angelehnte Ausstattung des Zuschauerraumes gelegt, gehalten in den Farben Gold, Weiß und Rot. Das Fassungsvermögen beträgt rund 1200 Sitzplätze, über 40 Logen und eine reich ausgestaltete Inneneinrichtung prägen das Gebäude. Eröffnet wurde das Haus am 16. September 1899 mit Schillers „Wilhelm Tell“, am darauffolgenden Tag wurde mit Richard Wagners „Lohengrin“ erstmals Oper gespielt. 1906 erfolgte in Graz, unter der Leitung des Komponisten, die österreichische Erstaufführung der „Salome“.

Bis auf eine umfangreiche Renovierung im Zeitraum von 1983 bis 1985, in welcher das Haus in einer behutsamen Sanierung den modernen bühnentechnischen Entwicklungen angepasst wurde, wird das Haus bis heute durchgehend bespielt und ist zu einem Zentrum der südösterreichischen Musikkultur geworden. Als äußeres Zeichen der internationalen Anerkennung darf die Wahl der Grazer Oper zum „Opernhaus des Jahres 2001“ gelten.

Bis heute kann die Grazer Oper auf eine lange Tradition der Komponisten- und Sängerpflege verweisen. Neben ihrem Ruf als Wagner- und Richard-Strauss-Stadt diente sie einer Vielzahl der bedeutendsten Künstler Österreichs als Sprungbrett für ihre Weltkarriere. So wirkten hier u. a. als Dirigenten Franz Schalk (später Direktor der Wiener Staatsoper), Clemens Krauß und Karl Böhm; Robert Stolz begann als Kapellmeister am Opernhaus, bevor er zu einem der gefeiertsten Komponisten der „leichten Muse“ wurde. Von den großen Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts seien Ljuba Welitsch und Maria Kouba – beide unvergesslich als Salome – genannt, deren internationale Karrieren in Graz ebenso begonnen haben wie jener der aus Graz gebürtigen Mezzosopranistin Hertha Töpper. Ebenfalls zum Ensemble der Grazer Oper zählte die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager, die hier ihr Rollendebut als Octavian („Der Rosenkavalier“) gegeben hat. Im Jahr 2015 zählte die Oper Graz zu den sechs Finalisten der International Opera Awards in der Kategorie „Bestes Opernhaus“. Auch für die International Opera Awards 2018 war die Oper Graz nominiert, dieses Mal in zwei Kategorien: einmal als „Bestes Opernhaus“ und einmal für die beste Gesamtaufnahme einer Oper auf CD für die Aufnahme von Bohuslav Martinůs Werk „Die Griechische Passion“.