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Shape of Oper Graz
Shape of Oper Graz

„Es ist toll, hier zu sein!“

Mikołaj Zalasiński ist der Macbeth in Kateryna Sokolovas Neuinszenierung an der Oper Graz von Giuseppe Verdis gleichnamigem Werk.
Dramaturgin Katharina Rückl traf den renommierten Bariton auf einen Kaffee.

Wusstest du schon immer, dass du eine gute Stimme hast?
Man hat mir dergleichen schon gesagt und das zu hören, freut mich natürlich noch immer sehr! Ich singe, seit ich sechs Jahre alt bin. In meiner Gymnasialzeit habe ich zum ersten Mal eine Opernaufführung erlebt – Verdi, mit Plácido Domingo als Othello – und mich sofort verliebt. Ich habe dann Gesang an der Universität in Katowice (Polen) studiert.

Was bedeutet es für dich, Verdi zu singen?
Als ich während des Studiums zum ersten Mal in Italien war, sagte jemand zu mir, ich hätte eine „voce verdiano“, also eine Stimme, die wie perfekt für die Musik Verdis gemacht sei. Die erste Verdi-Partie, die ich sang, war Nabucco! Ich war jung, aber die Partie passte wirklich gut! Nach dieser Erfahrung war ich mir sicher, dass ich genau diese Rollen singen wollte. So spielt das Repertoire der Opern Verdis noch immer eine wichtige Rolle für mich. Mit Nabucco, Renato, Rigoletto, Macbeth und vielen anderen habe ich ungefähr sechzehn Verdi-Partien in meinem Repertoire. Gerade studiere ich zwei weitere ein: Simone Boccanegra und den Miller aus „Luisa Miller“. Und mit jeder neuen Rolle wachse ich.

Was macht die Musik Verdis besonders aus?
Verdi benötigt Stimmen mit einer dunklen Farbe, mit großem Umfang und mit einer gewissen Kraft, um mit dem Orchester mithalten zu können. Man braucht also viele stimmliche Möglichkeiten, verschiedene Dynamiken und Farben.

Du hast Macbeth schon öfter gesungen. Was ist für dich speziell an der Grazer Neuproduktion?
Immer wenn ich eine Partie in einer Neuinszenierung singe, suche ich nach etwas Besonderem. Die Regisseurin Kateryna Sokolova hat mich überrascht, weil sie eine neue, spannende Herangehensweise gewählt hat. Auf Macbeths Weg zum Mörder und Tyrannen deutet sie die Hexen, die ihm die Krone prophezeien, als Macbeths eigene Gedanken. Der Fokus liegt sehr stark auf der Titelfigur und ich bin beinahe die ganze Zeit auf der Bühne. Das ist zwar einerseits sehr anstrengend, andererseits aber auch eine wahnsinnig schöne Herausforderung und ich habe mich in diese Produktion verliebt.

Hattest du während der Probenphase zwischendurch auch Zeit, Graz zu erkunden?
Nicht viel, leider, aber ich war auf dem Schloßberg – wunderschön! Und ich habe auch einige gute Cafés entdeckt. Es ist wirklich toll, hier zu sein!

Mikołaj Zalasiński

Der Bariton schloss seine Gesangsausbildung an der Musikakademie Katowice, Polen, mit Auszeichnung ab. Er ist Preisträger zahlreicher Gesangswettbewerbe, darunter des Adam Didur Wettbewerbs und des Edvard Grieg Wettbewerbs. Er gewann den Jan Kiepura Preis als bester Opernsänger des Jahres 2009 (Polen) und den Amber Ring für seine Interpretation des Renato in „Un ballo in maschera”. In der Spielzeit 2010/11 wurde er von der Opernwelt für seine Leistungen als Scarpia („Tosca”) und Macbeth nominiert. Er feierte große Erfolge mit seinen Interpretationen  Macbeth, Nabucco, Rigoletto, des Luna („Il trovatore”), Jago („Otello”), Renato („Un ballo in maschera”), Don Carlo („La forza del destino”), Amonasro („Aida”), Germont („La traviata”), Seid („Il corsaro”) und Don Carlo („Ernani”). Außerdem wurde er als Don Giovanni, Eugen Onegin, König Roger, Carlo Gerard („Andrea Chenier”), Scarpia („Tosca”), Barnaba („La Gioconda”), Jochanaan („Salome”) und Wotan („Das Rheingold”) gefeiert. Mikołaj Zalasiński ist für seine großen schauspielerischen Fähigkeiten und sein Bühnencharisma bekannt.

Der Künstler tritt regelmäßig am Teatro La Fenice in Venedig, am Teatro Regio in Turin, am Opernhaus Zürich, an der Kammeroper in Wien, am Teatro Sao Carlos in Lissabon, demTeatro Real in Madrid, an der New Israeli Opera in Tel Aviv, am Teatro Lirico in Cagliari, dem Maggio Musicale in Florenz, an der Polnischen Nationaloper in Warschau und an den Opernhäusern in Berlin, Chicago, Tokio, Peking, Wiesbaden, Lausanne, Prag, Vilnius, Dublin und Belfast auf. Zehn Jahre lang war er Ensemblemitglied des Staatstheaters Nürnberg, wo er hauptsächlich das Verdi- und  Verismo-Repertoire interpretierte.

Mikołaj Zalasiński arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Paolo Arrivabeni, Giampaolo Bisanti, Daniele Callegari, Asher Fisch, Patrick Fournillier, Daniele Gatti, Valery Gergiev, Jacek Kaspszyk, Donato Renzetti, Marcello Viotti und Omer Wellber zusammen. Er sang in Produktionen von Regisseuren wie David Alden, Gilbert Deflo, Peter Konwitschny, Pier Luigi Pizzi, Jean-Pierre Ponnelle, David Pountney, Mariusz Treliński, Krzysztof Warlikowski, Graham Vick, Franco Zeffirelli.