Der Tenor Alexey Neklyudov zählt zu den großen Hoffnungen im lyrischen Tenorfach. Sein Debüt als Lenski (Eugen Onegin) bei den Bregenzer Festspielen und am Liceu Barcelona sowie seine Debüts an der Oper Zürich als Ferrando (Così fan tutte) und Percy (Anna Bolena), an der Komischen Oper Berlin als Alfredo (La traviata) sowie als Lenski bei der Gulbenkian Foundation Lissabon unter Lorenzo Viotti waren weithin beachtete Erfolge. Zu Beginn der Saison 2024/25 wird er an das Opernhaus Graz zurückkehren und hier erneut als Alfredo in Verdis La traviata gastieren. Sein Debüt an der Opéra de Paris wird er in Puccinis Il Trittico als Rinuccio geben, den er bereits bei den Salzburger Festspielen unter Franz Welser-Möst gesungen hat.
Bereits mit seinem Debüt in West-Europa als Nemorino in Elisir d’amore am Badischen Staatstheater Karlsruhe hatte der junge Tenor von sich Reden gemacht und konnte diesen Erfolg mit den Rollendebüts als Tamino (Zauberflöte), Oronte (Alcina) und Percy (Anna Bolena) am selben Haus in der Spielzeit 2017/18 untermauern. Mit dem Moscow Chamber Orchestra unter Stefano Montanari gab er 2018 sein glänzendes Debüt als Don Ottavio in konzertanten Aufführungen des Don Giovanni in der Tchaikovsky Concert Hall und sang den Belfiore in einer Neuproduktion von Il viaggio a Reims sowie den Lenski (Eugen Onegin) am Bolshoi Theater Moskau, dessen regelmäßiger Gast er ist. Auf Einladung des Colmar Festivals 2019 sang er Mozarts Requiem und Rachmaninovs Die Glocken. 2021 interpretierte er den Percy in einer Neuproduktion von Anna Bolena an der Oper Zürich, 2022 folgte sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als Rinuccio (Il Trittico) und 2023 sein Debüt am Liceu Barcelona als Lenski (Eugen Onegin).
Der Tenor begann seine künstlerische Ausbildung in Reutow in der Nähe seiner Geburtsstadt Moskau. Es folgte ein Studium am Galina Wischnewskaja Opera Centre Moskau sowie bei Svetlana Nesterenko am Moskauer Gnessin-Institut. Bereits als Student gewann er mehrere Gesangswettbewerbe. 2012 erhielt er ein Stipendium der Russischen Nationalphilharmonie, im Oktober 2013 eines der Müslüm Maqomayev-Stiftung. 2015 nahm er an der Akademie des Festivals in Aix-en-Provence teil.
2010 debütierte Neklyudov mit der Russischen Nationalphilharmonie unter der Leitung von Vladimir Spivakov, der ihn 2013 und 2014 zum Internationalen Musikfestival nach Colmar einlud. Neklyudov arbeitete bislang mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Vladimir Fedoseyev, Ottavio Dantone, Lorenzo Viotti, Ainars Rubikis, Pietro Rizzo, Valentin Uryupin, Peter Neumann, Federico Maria Sardelli, Frieder Bernius, Benjamin Pionnier, Fabio Mastrangelo, Dmitri Jurowski und Ken-David Masur.
2013 wurde Neklyudov Ensemblemitglied der Neuen Oper Moskau (Novaya Opera), wo er u. a. Lenski in Tschaikowskys Eugen Onegin, Tebaldo in Bellinis I Capuleti e i Montecchi, Zar Berendey in Rimsky-Korsakows Schneeflöckchen, Alfredo Germont in Verdis La traviata und Narraboth in Strauss’ Salome sang. 2014 feierte er sein Debüt am Bolschoi-Theater in Moskau als Ferrando in Mozarts Così fan tutte, einer Neuinszenierung von Floris Visser unter der Musikalischen Leitung von Stefano Montanari. 2015 gastierte er in Tel Aviv als Lykow in Rimsky-Korsakows Die Zarenbraut.