Christian Thausing hat während seines Studiums der Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien und Lyon den Gedanken entwickelt, als Regisseur zu arbeiten. Schon früh in seiner Kindheit wurde er als Sohn einer Geigerin mit Arbeiten von Peter Konwitschny, Christof Loy und Ruth Berghaus konfrontiert. In Wien kam er dann mit dem Theater von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek in Berührung, das ihn ebenso prägte, wie jenes von Brecht und Boal. Sein beruflicher Weg führte vom Städtebundtheater Biel-Solothurn an die Oper Graz, wo er als Spielleiter und Regieassistent die Gelegenheit hatte, mit Regisseuren wie Lorenzo Fioroni, Stefan Herheim, Josef Köppliner, Marco Arturo Marelli oder Damiano Michieletto zusammen zu arbeiten. Besonders das Theaterverständnis von Stefan Herheim inspirierte ihn zum eigenen Weg als Regisseur.
Christian Thausing inszeniert nicht nur an Opernhäusern, sondern er weiß Geschichten in unterschiedlichsten Räumen geschickt in Szene zu setzen. Die wiederbelebte Operettentradition im Stadttheater Leoben trägt seit 2017 seine Handschrift (Die Fledermaus, Die lustige Witwe, Die Csárdásfürstin, Wiener Blut). An der Oper Graz inszenierte auf der Murinsel Menottis Das Telephon, im Landhaushof Händels Apollo e Dafne und auf der Studiobühne die österreichische Erstaufführung von Stephen Olivers Mario und der Zauberer. Es folgte das Musical Anatevka im großen Haus der Oper Graz und Marius Felix Langes Oper Krieg. Stell dir vor, er wäre hier auf der Studiobühne. Mit der Produktion Thérèse Raquin von Tobias Picker gab Christian Thausing sein Regiedebüt in der Kammeroper des Theater an der Wien und mit dem Broadwaymusical Cinderella von Rodgers & Hammerstein an der Oper Wuppertal.
2025 eröffnete Christian Thausing das neu renovierte Theater an der Wien und das Johann Strauss Jubiläumsjahr mit dem Spitzentuch der Königin von Johann Strauss. Es folgten Paul Abrahams Ball im Savoy an der Staatsoperette Dresden und Der Vetter aus Dingsda von Eduard Künneke am Stadttheater Osnabrück.
Die Produktion Anatevka war 2024 als beste Musicalproduktion für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert.