Le Villi
Opera-ballo in zwei Akten (1884)
Libretto von Ferdinando Fontana nach der gleichnamigen Erzählung von Jean Baptiste Alphonse Karr
Konzertante Aufführung
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Uraufführung am 31. Mai 1884 in Mailand, Teatro dal Verme (1. Fassung) und am 26. Dezember 1884 in Turin, Teatro Regio (Neufassung in zwei Akten)
Eine Geschichte über Liebe und Verrat, Rache und Reue und den geisterhaften Gesang verirrter Seelen vor stimmungsvoll schaurigen Naturszenerien – nahegebracht vom operndurstigen Burgtheater-Schauspieler und TV-Star (u. a. Neben der Spur, Vorstadtweiber) Juergen Maurer. Wer die Lebenszeit von Sopranen in der Oper für allzu begrenzt hält und sich nach Vergeltung sehnt, ist bei Puccinis Operndebüt richtig.
Anders als Feen, Elfen oder Sylphen, die immer wieder ins Rampenlicht der Weltliteratur treten, fristen die Willis eher ein diskretes Bühnen-Dasein. Zu Unrecht jedoch steht diese Spezies der Elementargeister im Schatten der prominenteren Kolleginnen, sind sie doch diejenigen, die im tödlichen Geschlechterkampf für Gerechtigkeit sorgen.
Alphonse Karrs gleichnamige romantische Erzählung, in der sich junge Frauen in rächende Geister namens Willis verwandeln, und die als Grundlage des Erfolgsballetts Giselle von Adolphe Adam Bühnenruhm erlangte, inspirierte den 25-jährigen Puccini zu seiner ersten Oper. Anlass war ein Kompositionswettbewerb, den Puccini zwar nicht für sich entscheiden konnte, der ihm jedoch die Möglichkeit gab, sein großes dramatisches und melodisches Talent unter Beweis zu stellen.
Anna und Roberto sind das erste einer ganzen Reihe von Puccini-Paaren, deren Liebesbeziehung scheitert. Nach ihrer Verlobung reist Roberto einer Erbschaft wegen nach Mainz und verfällt dort einer attraktiven Fremden. Anna stirbt vor Schmerz und vereinigt ihre Seele mit den Willis, den Seelen noch vor ihrer Hochzeit verlassener toter Frauen. Robertos Reue kommt zu spät. Er wird von den rachedurstigen Elementargeistern in einen tödlichen Tanz verwickelt.
Mit Le Villi schuf Puccini ein eindrucksvolles Stück Musiktheater, in dem sich sinfonisch gestaltete Orchesterpassagen mit großen solistischen Szenen und Chortableaux abwechseln und in dem auch die Rolle eines sprechenden Erzählers vorgesehen ist!
Altersempfehlung: 12+