Mit großer Anteilnahme nehmen wir Abschied von Reinhard Traub, einem der herausragendsten Lichtdesigner unserer Zeit, der von 1992 bis 2006 als Leiter der Beleuchtungsabteilung und als Light Designer das Licht der Aufführungen an den Bühnen Graz maßgeblich mitgestaltete und prägte. Seine Jahre an der Oper Graz markieren einen bedeutenden Abschnitt in seiner künstlerischen Entwicklung und haben unsere Theaterwelt nachhaltig bereichert.

Reinhard Traub, ursprünglich ausgebildet als Grafikdesigner und Berufspilot, begann seine Karriere als Lichtdesigner Mitte der 1980er Jahre in den USA, bevor er an die Oper Graz kam. Mit seiner unverwechselbaren Handschrift und seinem feinen Gespür für dramatische Lichtgestaltung verlieh er zahllosen Produktionen eine atmosphärische Tiefe, die weit über rein technische Beleuchtung hinausging. In Graz begann auch seine Zusammenarbeit mit Martin Kušej, die den Grundstein für eine internationale Karriere als Lichtdesigner legte.
Nach seiner Tätigkeit in Graz folgte Reinhard Traub einer Einladung nach Stuttgart, wo er von 2006 bis 2022 die Beleuchtungsabteilung der Staatsoper leitete und für mehr als 350 Produktionen das Lichtkonzept verantwortete. Doch seine Verbundenheit mit der Oper Graz blieb weiter bestehen. Zuletzt gestaltete er in der Saison 2014/15 das Lichtdesign für Rossinis Guillaume Tell in der Regie von Stephen Lawless sowie 2018/19 für Salome von Regisseurin Florentine Klepper.
Reinhard Traub starb vergangene Woche in Prag, wo er das Light Design für Calixto Bieitos Inszenierung von Idomeneo verantwortete.
Wir gedenken seiner als eines visionären Künstlers und Meisters seines Fachs, der uns mit seinem Schaffen bereichert hat. Die Oper Graz verliert mit ihm einen großen Kollegen und Freund. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Weggefährten.