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Shape of Oper Graz
Shape of Oper Graz

„… absolut genial!“

Drei Fragen an: Nikita Ivasechko

Der Bariton Nikita Ivasechko ist seit der Spielzeit 2024/25 Ensemblemitglied an der Oper Graz. In Richard Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg verkörpert er die Rolle des Wolfram. Wir waren mit Nikita im Gespräch:

#1 Nikita, was bedeutet Wolframs „Abendstern“-Lied für dich persönlich?
Es ist nicht umsonst eine Stelle der Oper, auf die das Publikum immer wieder wartet. „O du mein holder Abendstern“ hat mich von Anfang an tief berührt und je weiter ich mich damit beschäftigte, desto einnehmender erschien es mir. Wenn ich für mich persönlich spreche, ist Deutsch die schönste aller Sprachen und was Wagner macht, lässt diese Sprache in voller Blüte stehen. „Abendstern“ ist literarisch wie musikalisch absolut genial! Auf der einen Seite ist es unglaublich sanft, auf der anderen Seite scheint diese emotionale Tiefe einen geradezu zu zerreißen. Sängerisch ist „O du mein holder Abendstern“ eine große Herausforderung.

#2: Wie fühlst du dich in der Rolle des Wolfram? Gibt es da etwas, was du mit ihm gemeinsam hast?
Manchmal denke ich eher, Wolfram ist das Gegenteil von mir. Und doch finde ich in ihm so vieles, auch vieles von mir. Wolfram hat wahnsinnig viel Tiefe, ist intellektuell und doch sensibel und höchst emotional. Wolfram ist idealistisch und steht für seine Prinzipien. So erhaben er vielleicht wirkt, steck in ihm ganz viel Schmerz. Er handelt aus tiefster Liebe und bringt dafür Opfer. In ihm findet die Liebe vielleicht ihre bedingungsloseste Form.

#3: Was ist in dieser Inszenierung für dich die größte Herausforderung?
Tannhäuser ist eine hochemotionale Oper und Wolfram ein komplexer Charakter. Das ist darstellerisch, musikalisch, aber auch emotional nicht ganz einfach. Es ist ein großes Geschenk, dieses Werk mit einem Regisseur wie Evgeny Titov zu erarbeiten, der diese Geschichte auf diese Art zu erzählen versteht und in ihrer gesamten gefühlvollen Bandbreite herausarbeitet. Da ist es manchmal schon eine Herausforderung, von all den Gefühlen nicht übermannt zu werden. Wir alle haben – insbesondere im dritten Akt – mehr als einmal geweint.

NIKITA IVASECHKO



Der ukrainisch-russische Bariton Nikita Ivasechko studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Hochschule für Musik Detmold. Noch während seines Studiums führten ihn erste Engagements als Graf Almaviva in Mozarts Le nozze di Figaro an das Landestheater Detmold und an das Goetheanum im schweizerischen Dornach bei Basel. Er ist Erster Preisträger des Concorso Lirico Internazionale im italienischen Portofino sowie Zweiter Preisträger der Belvedere Singing Competition.

Beim Jurmala Festival in Riga trat Nikita Ivasechko unter Mārtiņš Ozoliņš als Solist mit ausgewählten Opernarien des italienisch/französischen Fachs in Erscheinung. Begleitet vom italienischen Dirigenten Michele Gamba war er zudem in Mailand im Rahmen eines Arienabends mit Auszügen aus Le nozze di FigaroDon Giovanni sowie aus Verdis Don Carlo zu hören. Mit den Wiener Sängerknaben und dem RSO Wien sang er mit Joyce Didonato, Patricia Petibon und Lawrence Brownlee im Wiener Konzerthaus unter der Leitung von Claire Levacher.

In den Spielzeiten 2022/2024 war Nikita Ivasechko Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper, wo er in Il Barbiere di SivigliaDie Meistersinger von NürnbergMadama Butterfly, La fanciulla del West, Rusalka, Manon und Guillaume Tell sang.

Seit der Spielzeit 2024/25 ist Nikita Ivasechko Ensemblemitglied der Oper Graz und ist als Wolfram von Eschenbach in Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, Guglielmo in Così fan tutte sowie als Demetrius in A Midsummer Night’s Dream zu erleben.
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