Idomeneo
Dramma per musica in drei Akten, KV 366 (1781)
Libretto von Giambattista Varesco
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ein Kriegsende, die Rückkehr in die Heimat und ein verhängnisvoller Schwur samt Menschenopfer. In seiner 1781 uraufgeführten Oper erforscht der erst 24-jährige Mozart mit dramatischer Intensität und neuen, aufregenden Orchesterfarben die aufgewühlte Seele des kriegsversehrten kretischen Königs Idomeneo in einem tragischen Verantwortungskonflikt zwischen Staatsraison und privaten Interessen. Regisseur Philipp Westerbarkei untersucht in seiner Inszenierung das Verhältnis von Krieg und Menschsein.
Nach mehr als zehn Jahren im Trojanischen Krieg kehrt der kretische König Idomeneo in seine Heimat zurück. Doch noch bevor er die heimische Küste erreicht, gerät er in einen schweren Sturm. In Todesangst bittet er Neptun, ihn zu verschonen, und schwört, den ersten Menschen zu opfern, der ihm an Land begegnen wird. Fluch des Schicksals: Es ist sein eigener Sohn Idamante! Statt endlich einer Zeit des Friedens entgegenblicken zu können, steht der König vor einer verhängnisvollen Entscheidung.
1780 erhielt Wolfgang Amadeus Mozart den Auftrag, für die Münchner Karnevalssaison eine Oper zu komponieren. In der Arbeit an dem Dramma per musica zeichnete er sich mit einer ausdrucksstarken, der Psyche des Titelhelden folgenden Orchestrierung als brillanter Musikdramatiker aus.
Mit Idomeneo, seiner persönlichen Lieblingsoper, entwarf der Komponist ein Meisterwerk, dessen Stoff zwar in der Antike beheimatet ist, das aber aus der aufklärerischen, humanistischen Perspektive des späten 18. Jahrhunderts erzählt wird und durch die Zeitlosigkeit seines Konflikts noch heute mit großer Eindringlichkeit zu uns spricht.
Altersempfehlung: 14+
Wir möchten darauf hinweisen, dass im 1. Teil der Oper
(nach ca. 25 min und ca. 70 min) Stroboskopeffekte verwendet werden.
»Für eilige Ohren« – Audioeinführung
Gesprochen von: Michael Großschädl
Produziert von: Lukas Mimlich
Vor der Premiere
Sonntag, 14. September, 11 Uhr, Studiobühne
Kostprobe
Mittwoch, 17. September, 18.30 Uhr
Nachklang
Mittwoch, 08. Oktober, 22.30 Uhr, Café Stolz

- Musikalische Leitung: Johannes Braun (Nov: 23, 30) / Stefan Birnhuber (Okt: 22, Nov: 1)
- Inszenierung: Philipp Westerbarkei
- Bühne & Kostüme: Tatjana Ivschina
- Licht: Sebastian Alphons
- Dramaturgie: Christin Hagemann
- Chor: Johannes Köhler
- Idomeneo: Dmitry Ivanchey
- Idamante: Anna Brull (Okt: 22, Nov: 23, 30) / Sofia Vinnik (Nov: 1)
- Elettra: Zsuzsanna Ádám (Nov: 23, 30) / Marjukka Tepponen (Okt: 22, Nov: 1)
- Ilia: Ekaterina Solunya
- Oberpriester: Jianwei Liu
- Orakel: Daeho Kim
- Grazer Philharmoniker,
- Statisterie der Oper Graz,
- Herrenchor der Oper Graz,
- Damenchor der Oper Graz
»Eine Klasse für sich ist an diesem Abend die Elettra, die Marjukka Tepponen mit enormer Farb- und Leuchtkraft, Ausdrucksstärke und Sinnlichkeit interpretiert.«
»Dmitry Ivanchey bringt für den Titelhelden ein gewisses Maß an ‚Dolcezza‘ mit und überzeugt vor allem im Lyrischen.«
»Nicht viel schwächer ist Anna Brull als Idamante: Eine ausgewogene, aber nicht farblose Darstellung, die schon im ersten Akt einige Höhepunkte beschert.«
»Ekaterina Solunyas Ilia lässt die sanften Zephirwinde ein bisschen steifer säuseln und gibt der gewöhnlich lieblich gesungenen Figur einen Stich ins Herbe.«
»Gemeinsam mit dem guten Opernchor schafft man eine Aufführung, deren musikalische Qualität alle vermeintlichen Stadttheater-Standards meilenweit hinter sich lässt.«
»[…] was man in Graz zu hören bekommt, hält internationaler Konkurrenz stand.«
Kleine Zeitung
»Handwerklich perfekt inszenierte Brutalitäten.«
»Der von Johannes Köhler bestens studierte Chor der Grazer Oper brachte die zentrale Bedeutung der Chöre in dieser Oper voll zur Geltung.«
»Johannes Braun am Pult der bestens disponierten Grazer Philharmoniker näherte sich Mozarts Intention einer durchkomponierten Oper, indem er bei kluger Tempo Dramaturgie die Orchesterbegleitung der Accompagnato-Rezitative dicht klingen und fließend in die Arien übergehen ließ.«
Die Presse
»Das Ensemble sorgt für Gänsehautmomente.«
»Ein mehr als gelungener Saisonauftakt.«
»Dieser Idomeneo macht deutlich, wie spannend Oper sein kann!«
Kronen Zeitung