La Cenerentola
(Aschenputtel)Dramma giocoso
in zwei Akten (1817)
Libretto von
Jacopo Ferretti
In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
Uraufführung am
25. Jänner 1817 in Rom,
Teatro della Valle
Rossinis Variante des Aschenputtel-Märchens entfacht nicht nur ein energetisch sprühendes Treiben, sondern auch ein virtuoses Fest der Stimmen. Mit Anna Brull in der Titelpartie durchleuchtet die junge italienische Regisseurin Ilaria Lanzino die quirlige Märchenwelt aus einer Perspektive, die Stereotype und festgefügte Geschlechterrollen unter die Lupe nimmt.
Nach dem Verlust ihrer Mutter lebt Angelina, Cenerentola genannt, gemeinsam mit ihren maßlosen Stiefschwestern bei ihrem Stiefvater und fristet ein trostloses Dasein. Sie ist anders als ihre Stiefschwestern, denn sie kann und will die Erwartungen, die an sie als junge Frau gestellt werden, nicht erfüllen.
Ähnlich wie ihr ergeht es dem Prinzen Don Ramiro. Die Märchenwelt verlangt von ihm, dass er endlich eine Prinzessin finden soll, um sie zu heiraten. Aber auch er hat Anderes im Sinn und will sich nicht den althergebrachten Regeln beugen. Also lässt Don Ramiro seinen Diener Dandini in seine Gestalt schlüpfen und eine Prinzessin suchen, um das System Märchenwelt vorerst zufrieden zu stellen.
Der Prinz trifft auf Cenerentola und sie erkennen sich als Geschwister im Geiste, als zwei, die überkommene Erwartungen nicht mehr erfüllen, sondern ein freies, selbstbestimmtes Leben führen wollen.
Gemeinsam bringen sie die Märchenwelt mit all ihren vorgefertigten Geschlechterrollen ins Wanken.
Schaffen es die beiden, all die Stereotype mit der Formel „Es war einmal…“ zu versehen?
In unglaublichen 24 Tagen entwarf Rossini das dramma giocoso, das mit wunderschönen Belcanto-Kantilenen, rasanten und atemberaubenden Koloraturen und den für ihn typischen rauschend-quirligen Ensembles beeindruckt und mit flirrender Heiterkeit das phantasievolle Märchen Aschenputtels erzählt.
Regisseurin Ilaria Lanzino untersucht mit humorvollem Augenzwinkern die dem Märchen innewohnenden Mechanismen zwischen Mann und Frau, in die sich der Prinz und Aschenputtel in Lanzinos Lesart nicht mehr fügen wollen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass am Ende des 1. Aktes und in der Mitte des 2. Aktes Stroboskopeffekte verwendet werden.
Altersempfehlung: 13+
Vorstellungen
»Dem Publikum machten die punktgenaue, intelligente Inszenierung, die phantasievolle Ausstattung und nicht zuletzt die schwungvolle musikalische Ausführung sichtlich Vergnügen, es applaudierte mit einhelliger Begeisterung.«
Kleine Zeitung
»Anna Brull ist eine berührende, trotzige und ausdrucksstarke Titelheldin, Pablo Martínez ein Belcanto-versierter Prinz Don Ramiro mit klarer, starker Stimme. Und Ivan Oreščanin, der als Frosch zum Diener mutiert, ein darstellerisch und sängerisch überzeugender Dandini.«
Kronen Zeitung
»Großartig agieren und singen die beiden Stiefschwestern Clorinda (Ekaterina Solunya) und Tisbe (Sofia Vinnik), Daeho Kim steuert als magischer Alidoro mit warmer Stimme jene Magie bei, die Rossini eigentlich aus der Oper entfernt hat. [...] Ein im wahrsten Sinne bunter Abend, der sein Publikum finden wird.«
APA
»Musikalische Meisterleistung.«
KUMA