Così fan tutte
(ossia La scuola degli amanti)Dramma giocoso in zwei
Akten, KV 588 (1790)
Libretto von
Lorenzo Da Ponte
In Kooperation mit
Theater und Konzert
St. Gallen
Uraufführung am
26. Jänner 1790 in Wien,
Burgtheater
In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
Zwei über beide Ohren verliebte junge Paare, eine Wette über die Treue, ein Experiment! Regisseurin Barbara-David Brüesch transportiert eine der berühmtesten Opern Mozarts ins Heute und befragt das Stück auf seine Aktualität. Die musikalische Leitung übernimmt Dinis Sousa, dessen kurzfristig übernommenes Dirigat von Berlioz’ Les Troyens bei den Salzburger Festspielen 2023 für Furore sorgte.
Es ist eine gewagte These, die Don Alfonso in den Raum stellt: Angeblich kann keine Frau treu sein. Guglielmo und Ferrando zeigen sich empört, sind sie sich doch der Beständigkeit ihrer Partnerinnen Fiordiligi und Dorabella absolut sicher. Bedenkenlos lassen sie sich auf ein Experiment ein: eine fingierte Treueprobe mit allerhand Wahnwitz, Verkleidung und Wirrungen. Zuerst noch leichtfüßig und humorvoll, spitzt sich das Spiel zu und führt, trotz vordergründigen Happy Ends, zu tiefgreifenden emotionalen Verletzungen sowie einem nicht umkehrbaren Erkenntnisgewinn der Paare.
Die Entstehung von Così fan tutte, der dritten kongenialen Zusammenarbeit Mozarts mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte, ist Kaiser Joseph II. zu verdanken, der den Kompositionsauftrag erteilte. Den Stoff des dramma giocoso umgibt eine Geschichte, die zwar in den Bereich der Legendenbildung fällt, dennoch aber der damaligen Gesellschaft den Spiegel vorhielt. So erzählte man sich, dass sich die Geschichte des Partnertausches kurz zuvor bei einem Wiener Faschingsball wahrhaftig ereignet habe. Moralische Glättungen und Fehldeutungen bestimmten die Rezeption des Werks im 19. und 20. Jahrhundert. Endlich in seiner wahren Größe und Bedeutung wahrgenommen, avancierte Così fan tutte zu einer der meistgespielten Opern überhaupt. Mit musikalischer Meisterschaft unterwandert Mozart die fragwürdige Treueprobe, und zeichnet ein großes Seelengemälde, das die Tiefe der tatsächlichen Emotionen offenbart.
Altersempfehlung: 14+