Rigoletto
Libretto von Francesco Maria Piave
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen gespielter Heiterkeit, ehrlicher Vaterliebe und menschlichen Abgründen, auf die Giuseppe Verdi seinen Protagonisten Rigoletto schickt. Regisseurin Ute M. Engelhardt blickt hinter die Fassade des Spaßmachers und in den Rachen der verrohten Gesellschaft, in der sich der Titelheld bewegt. Am Pult: Chefdirigent Vassilis Christopoulos, der sich nach seiner packenden Interpretation des Macbeth erneut einer Verdi-Oper widmet.
Zur Befriedigung seiner Lust lässt sich der Herzog von Mantua von seinen Bediensteten immer wieder neue Frauen zuführen. Teil dieses frauenverachtenden Systems ist auch Rigoletto, der Hofnarr, der nach dem Verlust seiner Frau nur mehr mit beißendem Spott auf die Welt reagiert. Er lebt allein für seine Tochter Gilda, die er vor der Gesellschaft verbirgt, um sie vor dem Zugriff des Herzogs zu schützen. Vergeblich!
Gilda verliebt sich in den Herzog, und Rigoletto trägt zur Entführung Gildas bei, ohne zu merken, dass es sich um die eigene Tochter handelt. Als er versteht, was geschehen ist, hat der verletzte Vater nur noch eines im Sinn: Rache!
Mit Rigoletto eröffnete Giuseppe Verdi seine Erfolgstrias, zu der auch Il trovatore und La traviata zählen, und die seinen bis heute andauernden Weltruhm auf den Opernbühnen der Welt begründete.
Der politisch denkende Komponist wählte mit Victor Hugos Drama Le Roi s’amuse (Der König amüsiert sich) ein Werk zur Vorlage seines Melodrammas, das sich ganz den Zusammenhängen von Hierarchie und Machtmissbrauch widmet. Auf der Suche nach emotionaler Wahrhaftigkeit in der Musik kontrastierte Verdi seelenkundig die zarte Liebe Gildas mit den Traumata und Abgründen Rigolettos – eines Menschen am Rande der Gesellschaft.
Verdi und sein Textdichter Piave erzählen die Geschichte ihres Titelhelden vor der Folie der heiter-zynischen Welt des Herzogs, dem der Komponist eine seiner berühmtesten Melodien in den Mund legt, die in ihrer Beschwingtheit spöttischer Ausdruck eines rücksichtslosen Frauenhelden ist:
»La donna è mobile.«
Altersempfehlung: 14+
Vor der Premiere
Sonntag, 02. November, 11 Uhr, Studiobühne
Kostprobe
Samstag, 08. November, 18.30 Uhr
Nachklang
Mittwoch, 17. Dezember, 22 Uhr, Café Stolz
Nachklang XXL
Freitag, 05. Dezember, 22 Uhr, Café Stolz
Vorstellungen

- Musikalische Leitung: Vassilis Christopoulos (Dez: 5, 7, 10, 12, 17, 20) / Ulises Maino (Jan: 7, 10, 14, 18, Feb: 27, Mär: 8, 21)
- Inszenierung: Ute M. Engelhardt
- Bühne: Stephanie Rauch
- Kostüme: Katharina Tasch
- Licht: Stefan Schlagbauer
- Dramaturgie: Christin Hagemann
- Chor: Johannes Köhler
- Il Duca: Pavel Petrov
- Rigoletto: Nikoloz Lagvilava
- Gilda: Ekaterina Solunya
- Il conte Monterone: Daeho Kim
- Il conte di Ceprano: Lovro Korošec
- La contessa di Ceprano: Agustina Calderón
- Marullo: Nikita Ivasechko
- Borsa: Jianwei Liu
- Sparafucile: Wilfried Zelinka
- Maddalena: Neira Muhić
- Giovanna: Leah Bedenko
- Statisterie der Oper Graz,
- Herrenchor der Oper Graz
»Ein Haus- und ein Rollendebüt sowie ein agiles, spannungsreiches Orchester sorgten auch musikalisch für eine beeindruckende Premiere.«
»Als weiterer Höhepunkt der Premiere erwies sich Ekaterina Solunyas Debüt als Gilda
[ … ]«
Das Opernmagazin
»Diesen neuen Rigoletto muss man gehört haben.«
»Jubelstürme erntete vor allem der Sänger der Titelpartie.«
»In der Grazer Oper beeindruckt der Georgier Nikoloz Lagvilava zunächst mit einem machtvoll dunklen, öligen Bariton voller Saft und Kraft. Doch darüber hinaus verfügt er über eine markante Diktion und vor allem eine packende Intensität des Vortrags.«
»Aber dieses starke musikalische Charakterprofil, gepaart mit darstellerischer Dringlichkeit, versetzte das Grazer Publikum in Euphorie.«
Die Presse
»Die Titelrolle in Giuseppe Verdis Melodrama Rigoletto singt Nikoloz Lagvilava mit klangvoll facettenreicher Stimme. Der georgische Bariton überzeugte bei der Premiere am Samstag stimmlich wie darstellerisch.«
»Chefdirigent Vassilis Christopoulos leitet die Grazer Philharmoniker mit federnder Italianità.«
»Einzelne Soli, etwa von Flöte oder Cello, verzaubern.«
»Der Herrenchor, Einstudierung Johannes Köhler, überzeugt sängerisch und szenisch.«
»Neira Muhić gestaltet stimmlich wie darstellerisch souverän diese kleine, aber zentrale Partie [Maddalena].«
Der Standard
»Edler Orchesterklang und ein prächtig auftrumpfender Sänger: Bei Rigoletto in der Grazer Oper wächst Diverses zusammen.«
»Der imponierende Bariton Nikoloz Lagvilava verfügt über prächtiges Stimm-Material, das er wuchtig einsetzt: Dank seiner zuweilen metallisch gefärbten, voluminösen Stimme ohne Höhenprobleme ist der Rigoletto zu seiner Paradepartie geworden, die er schon in halb Europa gesungen hat.«
»Daeho Kim als Monterone und Wilfried Zelinka stechen bei den Nebenrollen hervor.«
»Erstaunlich ist das Dirigat von Vassilis Christopoulos, der auf Klangschönheit bedacht ist, und allzu Fetziges und Reißerisches strikt meidet.«
Kleine Zeitung
»Wucht und Wohlklang«
»Der georgische Bariton Nikoloz Lagvilava hat diesen Rigoletto schon in halb Europa gesungen – nun auch in Graz. Ausdrucksstark und sehr kraftvoll legt er seine Paraderolle stimmlich an.«
»Der georgische Bariton Nikoloz Lagvilava singt in Graz einen sehr ausdrucksstarken und kraftvollen Rigoletto.«
»Ekaterina Solunya vervollständigt als Gilda das vom Schicksal vereinte Trio im Zentrum der Oper. Sie findet sowohl in ihrer Darstellung als auch im Klang eine wunderbare Balance zwischen unschuldiger Süße und herber Selbstbestimmtheit.«
»Star des Abends sind aber einmal mehr die Grazer Philharmoniker unter Vassilis Christopoulos, die (auch gemeinsam mit dem Chor der Oper Graz) die Schönheit von Verdis Musik mit Bedacht zelebrieren.«
Kronen Zeitung