Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg
Große romantische Oper
in drei Akten (1845/1861)
Mischfassung
Dresden/Paris
Uraufführung Dresden
am 19. Oktober 1845 in
Dresden, Königlich
Sächsisches Hoftheater
Uraufführung Paris
am 13. März 1861 in Paris,
Opéra Paris
In deutscher Sprache
mit deutschen Übertiteln
Shootingstar Evgeny Titov, der mit seinen eindringlichen Regiearbeiten in kürzester Zeit die großen Opernhäuser u. a. in Berlin, Zürich und München erobert hat, inszeniert zum Auftakt des Jubiläumsjahrs jene Oper, deren österreichische Erstaufführung 1854 in Graz den Grundstein für die Wagner-Rezeption in Österreich legte. Am Pult steht Chefdirigent Vassilis Christopoulos.
„Als das mir Wesentlichste von diesem Charakter bezeichne ich das stets unmittelbar tätige, bis zum stärksten Maße gesteigerte Erfülltsein von der Empfindung der gegenwärtigen Situation und den lebhaftesten Kontrast, der durch den heftigen Wechsel der Situation sich in der Äußerung dieses Erfülltseins zu erkennen gibt. Tannhäuser ist nie und nirgends etwas nur ein wenig, sondern alles voll und ganz.“
Mit diesen Worten umreißt Wagner selbst die Titelfigur seiner Oper. Ein Künstler, exzentrisch, besessen, zerrissen zwischen den Widersprüchen des Lebens steht im Mittelpunkt des Werkes.
In seiner Kompromisslosigkeit hat er sich von der Außenwelt vollkommen abgenabelt und in seine wilden künstlerischen Fantasien eingeschlossen. Das Nicht-Konforme des Künstlers besitzt eine große Faszination – und birgt gleichzeitig den Konflikt in sich: Denn in seiner Unbedingtheit ist Tannhäuser schlicht nicht gesellschaftsfähig. Selbst diejenigen, die ihm wohlgesonnen sind, stößt er vor den Kopf. Am Ende bleibt erneut nur der Weg in die Isolation, die nur im Wahnsinn enden kann.
Die unauflösbare Widersprüchlichkeit seines Tannhäusers kann auch Wagner nicht lösen. Das Disparate ist von Anfang an Teil der Partitur, die der Komponist – im Gegensatz zu seinen anderen Werken – über die Spanne seines Lebens immer wieder neuen Bearbeitungen unterzieht, ohne zu einer endgültigen Version zu gelangen. Er sei der Welt noch den Tannhäuser schuldig, äußert Wagner nur drei Wochen vor seinem Tod. An Besessenheit und Kompromisslosigkeit stand er seinem Tannhäuser kaum nach. Das macht nicht zuletzt bis heute die Faszination seines OEuvres aus.
Altersempfehlung: 14+
»Mit grandioser Leistung überzeugte Erica Eloff, die eine Elisabeth mit großer Stimme, viel Ausdruck und differenzierten Nuancen auf die Bühne stellt.«
APA
»Chefdirigent Vassilis Christopoulos hat mit den Grazer Philharmonikern sowie den Grazer Chören plus Philharmonia Chor Wien eine gut ausgewogene, kantable Lesart erarbeitet. Ja, Erica Eloffs Elisabeth ist die hinreißend leidende, vokal wie darstellerisch überragende Zentralfigur in dieser Neuproduktion von Wagners ‚Tannhäuser‘.«
Die Presse
»Mit einem musikalisch und szenisch unheimlich intensiven „Tannhäuser“ gelingt der Grazer Oper ein fulminanter Saisonauftakt.«
»Eine ungemein klangreiche, ausnehmend schöne Stimme (Nikita Ivasechko), in der oberen Lage an die Farbe Thomas Hampsons erinnernd. Mareike Jankowski singt die Venus mit schönen Linien, Wärme und Strahlkraft, Wilfried Zelinka ist ein vorzüglicher Landgraf.«
»Kein Fall für Tannhäusers Grube ist der Graben: Vom butterweichen Beginn der Ouvertüre weg findet sich immer wieder Bemerkenswertes, wobei vor allem die Bläser der Grazer Philharmoniker Erstklassiges bieten. Vassilis Christopoulos lässt mitunter geradezu kammermusikalisch-fein musizieren.«
Kleine Zeitung
»Aufregendes kam aus dem Orchestergraben, wo Vassilis Christopoulos mit den Grazer Philharmonikern (allen voran den ausgezeichneten Bläsern) ein musikalisches Fest bereitete. Differenziert und hochemotional gestaltete man hier ein Seelendrama, das zurecht heftig bejubelt wurde. Auch die Chöre leisteten Außergewöhnliches. Die Überraschung des Abends war aber Neo-Ensemblemitglied Nikita Ivasechko als Wolfram von Eschenbach. Seinen mit ungemeiner Farbigkeit ausgestatteten Bariton führte er mit einer erstaunlichen Leichtigkeit durch die Klippen dieser Partie. Hervorragend die Leistungen des Hausensembles, aus dem Wilfried Zelinka als Landgraf und Mareike Janowski als Venus herausragen. Der Grazer Oper jedenfalls gelang mit diesem „Tannhäuser“ ein starker Start in die Saison.«
Kronen Zeitung
»Großer Jubel!« Kurier
»Evgeny Titov bringt Tannhäusers Geschichte von Sünde, Sühne und Erlösung geradezu konventionell auf die Bühne – und zugleich frisch durchlüftet und top modern. Ein rarer Operngenuss.Er wird als Wunderkind gehandelt. Als Shootingstar, der die Opernregie revolutioniert. Nach der grandiosen Tannhäuser-Premiere in der Oper Graz ist man geneigt, zuzustimmen.«
»Das Grazer Philharmonische Orchester brilliert unter der Leitung seines Chefdirigenten Vassilis!«
»Brillant schmetternde Fanfaren, samtweiche Bläserchoräle und stupend musizierte Soli füllen Raum und Herz.«
Drehpunkt Kultur
»Die Grazer Philharmoniker und ihr Chefdirigent agierten im perfekten Zusammenspiel…ein Höchstmaß an Präzision und Sensibilität Der junge Bariton, der frisch aus dem Opernstudio der Wiener Staatsoper kommt, überzeugte mit sattem, volltönendem Bariton, der über eine vielschichtige Palette an Klangfarben verfügt. Sein Wolfram wirkte zugleich sanftmütig und idealistisch – ein Mann, der mit einer gewissen Naivität an die Idee der reinen, unerreichbaren Liebe glaubt. Sowohl stimmlich als auch darstellerisch hinterließ er bleibenden Eindruck und man darf sich auf seine weiteren Aufgaben in Graz freuen!«
Bachtrack
»Die Grazer Philharmoniker lasen ihrem Chefdirigenten Vassilis Christopoulos merkbar jeden Wunsch vom Taktstock ab und lieferten eine der wohl besten Teamleistungen, die in diesem Haus jemals zu hören waren. Insbesondere die Bläser hat man selten so gut, so feinfühlig und so akkurat gehört, wie in dieser Vorstellung.«
Oper!